Mehr Kreativität im Pferdetraining mit Kreis-Meister-Konzept

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Kreatives Pferdetraining mit dem Kreis-Meister-Konzept

Wenn du auf dem (leeren) Platz reitest, wie sieht deine Trainingseinheit dann aus? Reitest du dann vermehrt ganze Bahn und ein paar Volten und Zirkel oder gestaltest du die Einheit kreativ und abwechslungsreich? Und wie leicht fällt es dir dabei zu erkennen, ob dein Pferd gut auf deine Hilfen reagiert und ob du deine Hilfen korrekt gibst?

Ich bin mir sicher, dass deine Trainingseinheit so aussieht, wie die Trainingseinheiten der allermeisten Reiter: Du reitest überwiegend ganze Bahn und reitest dabei dann Seitengängen wie Schulterherein, Travers und Renvers, du machst vielleicht Schenkelweichen und du reitest Tempovarianten, das heißt du wechselst das Tempo innerhalb einer Gangart oder du wechselst zwischen zwei Gangarten. Und dann reitest du vielleicht noch Volten, Zirkel und Achten. Und Traversalen.

Wenn du das alles machst, bist du schon ziemlich gut. Doch es geht noch mehr. Und dabei hilft dir das wunderbare Kreis-Meister-Konzept von Christine Hlauscheck.

Tine ist seit mehr als 20 Jahren als Ausbilderin und Trainerin unterwegs und sie sagt über sich selbst, sie sei „Freigeist mit klassischen Wurzeln. Innovativ, kreativ, traditionsbewusst. Querdenker!“ Und das beweist sie auch mit dem Kreis-Meister-Konzept.

Kreis-Meister-Konzept: Was ist das?

Kreis-Meister ist ein Konzept, das dir dabei hilft, das Training mit deinem Pferd sinnvoll und systematisch aufzubauen, um so an Versammlung und Geraderichtung arbeiten zu können.

Mit dem Kreis-Meister-Konzept kannst du dein Pferd kreativer und effektiver trainieren

Wenn wir unsere Pferde gesunderhaltend reiten wollen, kommen wir an Versammlung und Geraderichtung. Beides hilft unserem Pferd dabei in Balance zu bleiben und unser Reitergewicht ohne Schaden zu tragen.

Doch beides ist leichter gesagt als getan und am Ende ist der Weg das Ziel. Man wird nie an einem Punkt ankommen, an dem man sagen kann „heute ist mein Pferd versammelt und geradegerichtet, Aufgabe erfüllt“ (zumindest kein Freizeitreiter). Jede Trainingseinheit macht es aufs Neue erforderlich, an eben diesen Punkten zu arbeiten, um jedes Mal ein Stückchen besser zu werden.

Tine gibt dabei mit ihrem Kreis-Meister-Konzept tolle Trainingsanregungen, die dich wegbringen von der ganzen Bahn und dir dabei helfen, eine kreative und abwechslungsreiche Trainingseinheit zu gestalten. Der Name kommt nämlich nicht von ungefähr: Du nutzt für die Übungen nicht die ganze Bahn, sondern baust dir mit 24 Markierungstellern (Tine nennt sie UFOs) einen Kreis auf, in dem du dann die einzelnen Aufgaben reitest. Dafür hat sie sich mehr als 50 Übungen überlegt, die unterschiedliche Schwerpunkte haben – mal geht es um die Mobilisierung von Vor- oder Hinterhand, mal werden Übergänge und Tempiwechsel geritten und an Schub- und Tragkraft gearbeitet und mal geht es um die Biegungsfähigkeit.

Die verschiedenen Schwerpunkte sollen insgesamt bei der Verbesserung der folgenden Aspekte helfen:

  • Hinterhandaktivität und Beckenbeweglichkeit
  • Gelenkmobilität in Vor- und Hinterhand
  • Schulterfreiheit und Raumgriff der Vorhand
  • Rückenbeweglichkeit
  • Beidseitige Längsbiegungsfähigkeit
  • Tragkraft
  • Bewegungskoordination
  • Feine Anlehnung
  • Losgelassenheit und Durchlässigkeit
  • Feine Hilfengebung
  • Korrekter Reitersitz und effektive Einwirkung
  • Exaktes Reiten

Das Kreis-Meister-Konzept in der Praxis

In der Praxis sieht es dann so aus: Du baust dir deinen Kreis auf und suchst dir ein paar Übungen aus, die du gern mit deinem Pferd machen möchtest. Die allermeisten Übungen lassen sich auch vom Boden aus durchführen, du musst also nicht zwingend reiten, sondern kannst auch die klassische Handarbeit oder die Langzügelarbeit nutzen.

Übungsbeispiele sind: Viereck vergrößern und verkleinern, Zirkel vergrößern und verkleinern, unterschiedlich große Handwechsel, Schrittlängenvariationen oder Übertreten. Alle diese Übungen werden aber nicht einfach so geritten, sondern angelehnt an den aufgebauten Kreis.

Hier siehst du die Trainingskarte Nr. 2 mit der Übung „Viereck verkleinern und vergrößern“

Die Ufos helfen dir dabei, punktgenau zu reiten, weil du immer einen ganz konkreten Anfangs- und einen ganz konkreten Zielpunkt und feste Orientierungspunkte. Du musst also deine Hilfen ganz exakt geben und kannst gleichzeitig wunderbar überprüfen, wie durchlässig und ausbalanciert dein Pferd ist und ob deine Hilfengebung auch wirklich ankommt. Wenn du nämlich nicht am vorgegebenen UFO halten, wenden oder eine Seitwärtsbewegung einleiten kannst, kann es sein, dass deine Hilfen nicht korrekt gegeben wurden, dass dein Pferd nicht ausbalanciert ist, noch nicht genug Tragkraft hat, zu sehr auf der Vorhand ist oder oder oder. Du erkennst also auf jeden Fall, wo eine mögliche Schwachstelle ist und was es noch zu verbessern gilt.  

Die Übungskarten selbst sind total stabil und wetterbeständig. Du musst dir also die einzelnen Übungen, die du dir für deine Trainingseinheit ausgesucht hast, nicht merken, denn du kannst sie dir einfach in die Tasche deine Reitjacke stecken und zwischendrin immer mal wieder einen Blick draufwerfen.

Ich selbst nutze den Kreis mittlerweile total gern, wenn ich auf dem Platz bin. Allerdings muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich die Übungen nicht 1:1 so umsetze, wie Tine es empfiehlt. Ich variiere ein wenig und entwickle eine Übung die mir gut gefällt individuell weiter.

Mir gefällt dieses Trainingskonzept wirklich sehr gut und ich denke, dass ich es auch nach und nach in meine Unterrichtseinheiten mit einbauen werde. Denn was ich ganz besonders schätze: Ich kann mein Pferd viel aktiver in das Training einbinden. Reite ich Seitengänge ganze Bahn, muss mein Pferd immer darauf achten, welche Hilfe ich ihm gebe, um dann entsprechend zu reagieren. Es hat selbst aber keinerlei Orientierungspunkte und kann sich selbst nur bedingt aktiv einbringen. Habe ich aber die bunten Markierungsteller auf dem Boden liegen, hat auch mein Pferd eine bessere Idee von den Aufgaben, die ich ihm stelle. Und zumindest mein Pferd ist dadurch deutlich motivierter.

Ein kleiner Hinweis: Das Konzept lässt sich natürlich auch im Rahmen der Bodenarbeit prima einbinden und umsetzen.

Mehr zum Kreis-Meister-Konzept

Mehr über dieses Trainingssystem erfährst du in einer Podcastfolge von Pferdegewieher, in der Tine ausführlich über ihre Idee und das Konzept spricht. Du kannst sie hier anhören.

Das Kreis-Meister-Konzept selbst kannst du als Gesamtpaket hier bei Tine bestellen. Es besteht aus den Trainingskarten mit mehr als 50 Übungen, dem Kreis-Meister-Guide (das ist ein kleines Buch in dem die Theorie erläutert wird) sowie 24 farbigen Ufos inklusive 1 Trageständer und Transportrucksack.

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2 Kommentare zu „Kreatives Pferdetraining mit dem Kreis-Meister-Konzept“

  1. Hallo und guten Tag.

    WOW, dass nenn ich mal einen umfangreichen Beitrag.
    Ja, Kreativität beim reiten ist – wie nach Kreis-Meister-Konzept von Christine Hauscheck – ist schon sinnvoll. Wobei ich das oftmals nur beim Reiten selbst beobache, als auch bei der klassischen Handarbeit oder der Langzügelarbeit. Man muss also nicht zwingend reiten.

    1. Nein, auf keinen Fall muss nur geritten werden. 🙂 Wenn du ein bisschen auf meinem Blog und meiner Seite stöberst und dir mein Trainingsangebot anschaust, dann wirst du sehen, dass ich absoluter Bodenarbeitsfan bin! Ich selbst binde das Kreis-Meister-Konzept auch in die Bodenarbeit mit ein und auch Tine sagt, dass die meisten Übungen sowohl vom Sattel als auch vom Boden aus gemacht werden können.

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