Ende Juni/Anfang Juli beginnt es auf vielen Wiesen und Wegrändern gelb zu blühen. Während es an einigen Stellen das gefährliche Jakobskreuzkraut ist, ist es an anderen Stellen das ungefährliche Johanniskraut. Woran du erkennst, was bei dir so schön blüht, erklär ich dir im folgenden Text.
Jacobskreuzkraut und Johanniskraut ähneln sich sind von weitem sehr: Beide Pflanzen sind sehr groß und haben gelbe Blüten. Doch während Jakobskreuzkraut stark giftig ist für Pferde und Menschen, ist Johanniskraut nur leicht giftig, hat aber darüber hinaus auch eine Wirkung als Heilpflanze. Du kennst es vielleicht als Hypericum. Johanniskraut wird beispielsweise eingesetzt bei Unruhe, bei Depression und bei Angstzuständen.
Übrigens haben beide Pflanzen ihren Namen von ihrer Hauptblühtezeit: Beim Johanniskraut ist sie um den 24. Juni herum (Johanni) und beim Jakobskreuzkraut ist es der 25. Juli, der Jakobi-Tag.
Blüte des Johanniskraut ist giftig – wird aber eher selten gefressen
Die Blüte ist aufgrund des enthaltenen Hypericin leicht giftig, weil sie beim Verzehr zu einer Veränderung der roten Blutkörperchen führen kann (Hamolyseerscheinung). Die roten Blutkörperchen sind für den Transport des Sauerstoffs im Blut zuständig. Hiervon betroffen sind vor allem weiße Tiere, also Schimmel. Weiße Tiere haben weniger Pigmente in der Haut und die Sonne kann tiefer eindringen. Die Kombination aus gefressenen Blüten und Sonneneinstrahlung haben vor allem Schimmel Hämolyseerscheinungen, also einen verstärkten Abbau der roten Blutkörperchen, hervorgerufen.
Darüber hinaus sind Schwellungen, Entzündungen an Haut, Kinn oder Lippen sowie Unruhe möglich.
Johanniskraut wird eher selten gefressen – vorausgesetzt, die Weide gibt noch was ist. Ist die Weide ratzeputz kahlgefressen, kann es durchaus passieren, dass Pferde an Johanniskraut gehen.
Jakobskreuzkraut sorgt für Leberschäden
Jakobskreuzkraut enthält giftige Pyrrolizidin-Alkaloide. Diese können bei großer Aufnahme zum Leberversagen führen. Außerdem verbinden sie sich unter anderem mit der DANN, verändern so das Erbgut und können die Zellen sehr stark schädigen, Krebs verursachen und Embryonen beschädigen – und das bereits bei kleinsten Mengen. Wird eine große Menge der toxischen PA aufgenommen, können neben der Leber und auch die Niere geschädigt und sogar das zentrale Nervensystem angegriffen werden.
Einen ausführlichen Bericht über JKK habe ich dir hier verfasst.
Ist das Jakobskreuzkraut oder Johanniskraut?
Wenn man beide Pflanzen einmal gesehen hat, wird man sie eigentlich nicht mehr verwechseln.
Der größte Unterschied: die Blüte
Der größte Unterschied bzw. das größte und einfachste Erkennungsmerkmal ist die Blüte: Jacobskreuzkraut hat viele lange Zungenblätter und gleicht einer gelben Margerite oder einem Gänseblümchen.
Johanniskraut hat dagegen nur fünf Blütenblätter und lange Staubblätter, die wie ein kleines Haarbüschel aussehen. Zerreibt man die Blüten mit den Fingern, verfärben sie sich rot.
Auch die Blätter sind gut zu unterscheiden
Auch die Blätter sehen anders aus. Jacobskreukraut erinnert mich immer irgendwie an Ritterwappen.
Die Blätter des Johanniskraut sind klein und oval.
Was soll ich tun, wenn es auf meiner Weide gelb blüht?
Egal ob auf der Weide, am Weiderand, Paddock oder Reitplatz: Sobald du JKK entdeckst, solltest du es unbedingt sofort entfernen – am besten stichst du es aus und verbrennst es danach. Kleiner Hinweis: Zieh unbedingt Handschuhe an, weil die Pflanzen giftig sind!
Wir benutzen übrigens diesen Ausstecher, mit dem du jede JKK-Pflanze super easy entfernen kannst:
Keine Produkte gefunden.
Wenn bei dir Johanniskraut wächst, kannst du etwas entspannter sein. Auf der Weide selbst würde ich es auch immer entfernen, gleiches gilt für den Paddock. Hier ist es ebenfalls am besten, wenn du es ausstichst. Ansonsten kann es aber ruhig für die Insekten stehenbleiben.
Und noch ein Tipp: Wenn du die Pflanzen auf deiner Weide ausstichst, solltest du an der Stelle unbedingt neues Gras einsäen, damit sich nicht gleich wieder neue Giftpflanzen dort ansiedeln!
Keine Produkte gefunden.
- fruktanarme Pferdeweide
- Zur Nachsaat und zur Neuansaat geeignet
- Schnelle Regeneration
- Hohe Trittfestigkeit
Das interaktive
eBook
Denkst du darüber nach, deinen Traum vom eigenen Stall in die Wirklichkeit umzusetzen? Großartig! Hierbei möchte ich dich gern mit ein paar hilfreichen Tipps und Ideen unterstützen und dich so ein Stück auf deinem Weg zum Selbstversorger begleiten.
2018 ist dieses eBook zum ersten Mal erscheinen. Ende 2021 habe ich es überarbeitet. Es ist wesentlich kompakter und interaktiver geworden – auf 135 Seiten findest du jede Menge Erfahrungen, Tipps und Inspirationen sowie Arbeitsmaterial, das dir bei deiner Stallplanung helfen soll.
Hat dir dieser Beitrag gefallen?
Klicke auf die Sterne um zu bewerten!
Durchschnittliche Bewertung 4.4 / 5. Anzahl Bewertungen: 29
Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.
Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!
Lass uns diesen Beitrag verbessern!
Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?