Pferdemist ordnungsgemäß lagern und entsorgen

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Was tun mit dem Pferdemist? Tipps zur ordnungsgemäßen Lagerung und Entsorgung

Der große Traum vom eigenen Stall ist in greifbarer Nähe und plötzlich kommt die Frage aller Fragen: Wohin mit dem Pferdmist? Einfach irgendwo einen Haufen anlegen und einmal im Jahr wegbringen (lassen), war früher mal möglich. Heute darfst du das nicht mehr machen. Worauf es bei der Mistlagerung und -entsorgung ankommt, erzähl ich dir in diesem Beitrag.

Obwohl ich schon viele Jahre Selbstversorger bin, war das Thema Mist bislang immer ziemlich easy bzw. kein Thema, um das ich mich persönlich kümmern musste. Entweder war unsere Haltergemeinschaft direkt bei einem Bauern, der selbst Tiere hatte und sich um die korrekte Lagerung und Entsorgung des Mists gekümmert hat, oder wir hatten einen Landwirt im direkten Umfeld, der unseren Mist abgenommen hat.

Mit dem jetzt eigenen Stall und alleiniger Pferdehaltung muss ich mich also auch intensiv mit dem Thema Pferdemist lagern und entsorgen auseinandersetzen. Ich selbst lebe in Niedersachsen, daher ist das, was ich dir hier erzähle, auf Niedersachsen bezogen. Ich gehe aber davon aus, dass es in den meisten Bundesländern sehr ähnlich gehandhabt wird. Genauere Informationen findest du bei der jeweiligen Landwirtschaftskammer deines Bundeslandes.

Düngeverordnung betrifft Pferdebesitzer

Seit dem 20.04.2020 bzw. dem 01.01.2021 gilt in Niedersachsen eine neue Düngeverordnung, die auch uns Pferdebesitzer betrifft. Der Grundsatz dieser Verordnung gilt schon länger. Neu, so sagte es mir Ulrike Struck, Fachreferentin Pferdezucht und -haltung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, sei das Thema Nitratbelastung der Böden. Mit der neuen Düngeverordnung werden vor allem verstärkt die Vorgaben der EG-Nitratrichtlinie umgesetzt.

EG Nitratrichtlinie = Richtlinie zum Schutz der Gewässer und des Grundwassers vor Verunreinigung durch Nitrat aus der landwirtschaftlichen Düngung und Flächennutzung.

Warum betrifft mich als Pferdehalter im Selbstversorgerstall die EG Nitratrichtlinie?

Wenn du Pferde hältst, fällt jede Menge Mist an. In ihrem Buch Pferdehaltung & Permakultur (hier erhältlich und absolut lesenswert!!*) gibt Autorin Dr. Tanja Romanazzi auf S. 161 an, dass Pferde rund zehn bis 15 Mal am Tag äppeln und du pro Pferd mit rund 20 – 24 m³ Pferdemist im Jahr rechnen solltest.

Vielleicht etwas praxisbezogener: Bei zwei Islandpferden habe ich eine volle Schubkarre Pferdemist, bei vier Pferden zwei volle Schubkarren und bei neun Pferden hatten wir meist vier volle Karren – alles pro Tag und auf reine Äppel ohne Stroh oder Späne bezogen.

Auch wenn Pferdemist natürlich mit der Zeit verrottet, sind 20 m² pro Pferd eine ganze Menge. Sind deine Äppel dann auch noch mit Stroh oder Spänen vermischt, erhöht sich die Lagermenge noch einmal deutlich.

Lagerst du die aufgesammelten Pferdeäppel auf einem Haufen und dieser regnet nass, sickert ziemlich viel davon in den Boden und verunreinigt diesen sowie das Grundwasser. Aus diesem Grund betrifft dich die EG Nitratrichtlinie selbst dann, wenn du nur zwei Minishettys hast – denn auch die fressen und äppeln anschließend.

Pferdeäppel sammeln: eine gute Stallhygiene ist das A und O für die Gesundheit deiner Pferde

Je nachdem, wie dein Stallkonzept aussieht und wie viel Weide dir zur Verfügung steht, wirst du entweder täglich alles absammeln (dann kommst du sicherlich auf die angegebene Menge) oder du lässt während der Weidesaison die Pferdeäppel auf der Wiese liegen. Letzteres ist in der Dünge-Verordnung übrigens nicht erfasst, wie mir Ulrike Struck verriet. „Man muss allerdings den anfallenden Mist bei der Düngung berücksichtigen. Wenn man Mist auf gewachsenem Boden liegen lässt, können Sickersäfte in das Erdreich gelangen und zu einer Verschmutzung des Grundwassers führen.“

Ich persönlich befürworte ganz klar das tägliche Absammeln von Paddock und Wiese. Letzteres vor allem deswegen, weil ich auch ein Befürworter von zeitlich begrenztem Weidegang und Steckwiesen bin. Zeitlich begrenzt, weil meine Isis sind zu dick werden. Steckwiesen, weil ich das Abfressen des Gras besser steuern und die Weidestücke besser auf Giftpflanzen wie Jacobskreuzkraut und ähnliches hin kontrollieren kann.

Sammelst du beim Steckweide-Konzept die Pferdeäppel nicht ab, hast du letztendlich weniger Gras zur Verfügung, weil die Pferde die verunreinigten Stellen nicht fressen. Geilstellen entstehen und gleichzeitig erhöht sich der Wurmdruck.

Letzteres betrifft natürlich auch Stall und Paddock: Liegen hier viele Pferdehaufen, die nicht regelmäßig weggesammelt werden, steigt der Wurmdruck und gefährdet somit die Gesundheit deines Pferdes. Fressen die Pferde dann auch noch Heu vom Boden, knabbern Gras oder ähnliches oder liegen mit ihrer Nase im Mist, steigt die Gefahr der Verwurmung – insbesondere bei Pferden mit einem geschwächten Immunsystem.

Da ich seit einigen Jahren auf das Prinzip der zeigemäßen-selektiven Entwurmung setze und regelmäßig die Kotproben untersuchen lasse, um nicht blind unnötige Wurmkuren zu verabreichen (die im schlimmsten Fall nicht mal gegen die vorhandenen Würmer schützen), ist mir die Stall- und Wiesenhygiene eine Herzensangelegenheit.

Hinweis zum Düngen mit Pferdemist

Wie oben schon erwähnt, muss der möglicherweise liegengebliebene Pferdemist bei der Düngung der Wiesen berücksichtigt werden. Wenn du keine 15 ha Land bewirtschaftest (bei mir ist es nicht mal ein Hektar) und extensiv düngst, das bedeutet, dass du nur sehr wenig Dünger verwendest und unter den Bagatellgrenzen der Düngeverordnung bleibst – das bedeutet kein Schlag erhält mehr als 50 kg N oder 30 kg P2O5 je Hektar und Jahr, musst du keinen Nährstoffvergleich nach § 8 Düngeverordnung erstellen.

Ich empfehle dir, dass du einfach mal auf die Seite deiner Landwirtschaftskammer schaust. Dort findest du sicherlich auch ein Schema „Wer ist aufzeichnungspflichtig im Rahmen der Düngeverordnung?“, mit dem du prüfen kannst, ob bei dir ein Nährstoffvergleich erforderlich ist oder nicht. Wenn ein Nährstoffvergleich nötig ist, musst du den Düngebedarf vor der ersten Düngung des Jahres ermitteln.

Aufzeichnungspflicht Düngen von Pferdeweiden
Hier siehst du Informationen zur Aufzeichnungspflicht für das Düngen von Pferdeweiden, die mir die LWK Niedersachsen an die Hand gegeben hat

Pferdemist lagern: Rechtliche Grundlagen

Stall- und Wiesenhygiene bedeutet im Umkehrschluss aber auch anfallender Mist und die Notwendigkeit eines Misthaufens zur Lagerung der Pferdeäppel.

Um eine Verunreinigung des Bodens und des Grundwassers zu verhindern, gibt es ein paar rechtliche Grundlagen bei der Lagerung von Pferdemist, an die wir uns Pferdebesitzer und Stallbetreiber halten müssen.

Dabei gilt:

Entweder brauchst du eine feste Mistplatte aus Beton mit einer Jauchegrube für das Sickerwasser oder du hast eine überdachte Mistplatte, die mögliches Sickerwasser durch Regen verhindert. Dieser Mistlagerplatz muss eine Lagerkapazität von mindestens zwei bis sechs Monaten (je nach Bundesland) aufweisen können.

Möglicherweise denkst du dir jetzt „puh, wie soll denn das gehen“?

Glaub mir, mit diesem Gedanken bist du nicht allein. Deswegen habe ich Ulrike Struck nach Lageralternativen gefragt und sie hat vier Alternativen genannt, die sich für die Mistlagerung eignen würden.

4 Möglichkeiten zur Mistlagerung

  • Alternative 1: Tiefstall, Mist bleibt als Mistmatratze drin; wenn Ausmisten –> sofortige Abholung des Mistes (Vertrag mit Landwirt)
  • Alternative 2: wasserdichter Container, wasserdicht abgedeckt oder unter einem Dach
  • Alternative 3: eine leere Pferdebox zur Lagerung verwenden
  • Alternative 4: einen überplanten Anhänger nutzen

Eine weitere Alternative, die hier nicht genannt wird, ist die temporäre Zwischenlagerung am Feldrand. Temporär bedeutet: maximal 6 Monate. Und auch nur, wenn der Landwirt mit diesem Mist später sein Feld düngen wird. Auch dieser Misthaufen muss abgedeckt sein. Zusätzlich zur Zwischenlagerung am Feld brauchst du trotzdem eine ordnungsgemäße Mistlagerstelle am Stall – zum Beispiel einen Container oder eine leere Box.

Kleiner Tipp: Wenn du deinen Stall in einem Wasserschutzgebiet hast, gibt es weitere Regeln. Hier musst du unbedingt individuell schauen, was erlaubt ist!

Pferdemist entsorgen: Wohin mit den Pferdeäppeln?

Wenn du in der glücklichen Lage bist, dass du sehr viel Wiese und sehr wenige Pferde hast, kannst du den Pferdemist als Dünger für die Wiesen benutzen. Pferdemist hat ein gutes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis und ist daher ein gut geeigneter Dünger. Je besser dieser Wert ist, desto mehr Stickstoff steht den Pflanzen am Ende zur Verfügung. Und wenn der Misthaufen einen guten Heißrotte-Kompostierungsprozess durchlaufen hat, sind in der Regel die in den Pferdeäppeln enthaltenen Würmer nicht mehr am Leben.

Für das Ausbringen von Pferdemist gibt es eine Sperrfrist vom 01. Dezember bis 15. Januar bzw. vom 01. November bis zum 31. Januar in nitratbelasteten Gebieten. „Die maximal auszubringende Menge orientiert sich hierbei am Gesamt-N-Düngebedarf der nachfolgenden Kultur und sind mit Mindestanrechenbarkeit zur Folgekultur im Frühjahr zu berücksichtigen. Eine zeitnahe Ausbringung ist natürlich immer zu empfehlen, um eine höhere Nährstoffeffizienz zu erreichen“, heißt es von Seiten der Landwirtschaftskammer.

Wenn dies aber nicht der Fall ist und du nicht so viel Fläche hast, dass du all deine Pferdeäppel als Dünger verwenden kannst, solltest du dir unbedingt einen Landwirt in der Nähe suchen, der dich bei der Mistentsorgung unterstützt.

Oft findest du bei eBay Kleinanzeigen Inserate von Landwirten, die dir entweder den (korrekt gesammelten) Mist abnehmen oder die dir einen Container, Anhänger o.ä. bereitstellen und ihn regelmäßig entleeren.

Alternativ, solltest du keine Anzeige finden, kannst du auch selbst eine schalten und einen Landwirt suchen, der dir deinen Mist abnimmt. Auch Hobbygärtner freuen sich immer wieder über guten Pferdemist als Dünger für den Garten – wobei hier die Abnahmemenge natürlich kaum erwähnenswert ist…

Manchmal kannst du den Pferdemist auch bei einer örtlichen Biogasanlage loswerden. Dies geht aber nur, wenn Pferdemist als Inputstoff genehmigt ist. An deiner Stelle würde ich einfach mal nachfragen!

Das interaktive 

eBook

Denkst du darüber nach, deinen Traum vom eigenen Stall in die Wirklichkeit umzusetzen? Großartig! Hierbei möchte ich dich gern mit ein paar hilfreichen Tipps und Ideen unterstützen und dich so ein Stück auf deinem Weg zum Selbstversorger begleiten.

2018 ist dieses eBook zum ersten Mal erscheinen. Ende 2021 habe ich es überarbeitet. Es ist wesentlich kompakter und interaktiver geworden  – auf 135 Seiten findest du jede Menge Erfahrungen, Tipps und Inspirationen sowie Arbeitsmaterial, das dir bei deiner Stallplanung helfen soll.

Cover Pferdehaltung als Selbstversorger

Mistvolumen natürlich reduzieren und die Kompostierung beschleunigen

Du kannst übrigens das Mistvolumen auf natürliche Weise reduzieren und den Kompostierungsvorgang beschleunigen – interessant, wenn du nicht alle 2-3 Monate deinen Mist abholen lassen kannst. Ich habe hiermit keine Erfahrung und erzähl dir nur, was ich im Rahmen meiner persönlichen Recherche gefunden habe. Die meisten Idee habe ich im oben erwähnten Buch von Dr. Tanja Romanazzi gefunden.

Vielleicht vorab noch kurz etwas zur Kompostierung: Damit Pferdemist zu Dünger wird, ist Sauerstoff erforderlich. Wenn du Äste auf dem Boden hast, kann es hilfreich sein. Außerdem sollte der Mist feucht, nicht zu nass und nicht zu trocken sein. Im feuchten Mist können die Mikroben schneller arbeiten. Im Idealfall hast du nach rund 6 Monaten ein Düngematerial. Eine komplette Zersetzung von reinem Pferdemist ohne Zutun möglicher Beschleuniger dauert etwa 1-2 Jahre.

Pferdemist luftdurchlässig abdecken

Wenn du den Pferdemist luftdurchlässig abdeckst – beispielsweise mit einem Kompostvlies, Gras oder Stroh, kannst du die Heißrotte optimieren und fördern. Dadurch wird der Mist schneller kompostiert.

Urgesteinsmehl beschleunigt den Kompostierungsvorgang durch Spurenelemente

Auch Urgesteinsmehl soll den Kompostierungsvorgang dank der zusätzlichen Spurenelemente beschleunigen. Alternativ wäre auch Algenkalk möglich, hierzu schreibt Dr. Tanja Romanazzi, dass Algenkalk weniger Spurenelemente liefert als Urgesteinsmehl. Außerdem sei die Verwendung bzw. der Abbau von Algenkalk ökologisch kritisch. Ich selbst hab mich bisher noch nie damit beschäftigt, daher gebe ich das einfach mal so wieder.

Mit Effektiven Mikroorganismen Pferdemist in Bokashi umwandeln

Du kannst deinen Mist auch luftdichtverpackt und mithilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM) in Bokashi-Dünger umwandeln.

Bokashi bedeutet so viel wie „fermentiertes organisches Allerlei“. Hierfür wird der Pferdemist luftdicht gelagert und mit EM und Steinmehl behandelt. Diese Kombination sorgt für einen Fermentierungsvorgang. Rund 2 Monate bei einer Temperatur von mehr als 8 Grad dauert laut Dr. Tanja Romanazzi der Umwandlungsprozess zu Dünger, bei kälteren Temperaturen dauert er etwa 3 Monate. Sie zeigt in ihrem Buch Pferdehaltung & Permakultur ein Beispiel auf, wo 6 Wochen lang Mist gesammelt und mit EM und Steinmehl gemischt wird. Danach wurde eine neue Sammlung begonnen. Du findest dieses Beispiel auch hier: Pferdemist wirtschaftlich nutzen (Teil3) | Offenstallkonzepte

Der Vorteil ist: Theoretisch kann Pferdemist 6 Monate zwischengelagert werden. Da der Kompostierungsvorgang bei dieser Variante schneller vonstattengeht und der Mist zudem Luftdicht abgeschlossen sein muss (auch eine Folie wäre geeignet), wäre dies möglicherweise auch eine Option, wenn du keine Mistplatte hast. Aber Achtung: Ich übernehme keine Garantie und Verantwortung, wenn du am Ende Ärger mit den Behörden bekommst, weil du den Mist ohne Mistplatte lagerst!

Kompostwürmer in Flachmieten

Eine andere Möglichkeit sind Kompostwürmer. Diese speziellen Würmer fressen täglich fast die Hälfte ihres Körpergewichts und vermehren sich sehr schnell. Sie wandeln deinen Pferdemist in kurzer Zeit in wertvollen Wurm-Humus um, den du als Dünger nutzen kannst.

Hierfür nutzt du sogenannte Flachmieten, also Behälter, in die du deinen Pferdemist füllst und in denen die Würmer leben. Diese Wurmmieten bestehen aus wasserundurchlässigen Wannen, in die du einen Abfluss für mögliches Sickerwasser integrieren kannst. Damit das Sickerwasser am Ende aber nicht den Boden verunreinigt und der Effekt zunichte gemacht wird, musst du es aber natürlich in einem separaten Behälter auffangen.

Der Vorteil einer Mist-Kompostier-Wanne liegt darin, dass du eine kostengünstige Alternative zur Mistplatte aus Beton mit Gülletank hast, dein Pferdemist ordnungsgemäß gelagert und gleichzeitig sogar kompostiert wird. Außerdem können die Flachmieten so aufgestellt werden, dass du beim Absammeln nur kurze Strecken zurücklegen musst – und wer viel Stalldienst macht, weiß: Je kürzer der Weg mit einer Schubkarre voller nasser Pferdeäppel im Regen ist, desto besser! Zudem sind die Wurmmieten mobil und erweiterbar, sodass du in punkto Pferdemistlagerung und -entsorgung ziemlich flexibel bist.

Hier siehst du, wie eine gefüllte Mist-Kompostier-Wanne aussehen kann (Bild © wurmwelten.de)

Wenn du hierzu mehr erfahren möchtest, schau unbedingt bei wurmwelten.de vorbei. Die Firma hat sich auf das Thema spezialisiert und unter anderem ein ziemlich ausgeklügeltes System für Pferdebesitzer entwickelt. Ihre MiKoWa, die Mist-Kompostier-Wanne, kann mit der Schubkarre befahren werden und hat ein nutzbares Volumen von rund 3.100 Litern, was für etwa 3,1 m³ Pferdemist reicht. Damit solltest du nach Angaben von wurmwelten.de bei einem Pferd hinkommen. Du benötigst allerdings immer eine Flachmiete mehr als du Pferde hast, weil die MiKoWa, wenn sie voll ist, natürlich ruhen muss bzw. weil die Würmer Zeit brauchen, um sich durch sämtliche Pferdeäppel zu fressen. Dazu schreibt die Firma: „Um den Pferdemist von einem Pferd zu Kompostieren benötigen Sie eine MiKoWa pro Pferd und eine für den Hof, also zwei. Um den Pferdemist von zwei, bzw. drei Pferden zu kompostieren, werden drei, bzw. vier MiKoWa benötigt.“

Hier findest du Informationen zur Mist-Kompostier-Wanne* und hier weitere Infos zu den Kompostwürmern zur Pferdemistentsorgung*.

Wichtig: Für diese Variante brauchst du unbedingt eine Genehmigung der zuständigen Behörde.

Mit der Kompostwürmer-Lösung kannst du langfristig dein Mistvolumen um rund 75% reduzieren und zu organischem Dünger verwandeln. Allerdings, das sollte dir bewusst sein, braucht dieser Prozess durchaus einige Monate bis Jahre und ist daher nichts Kurzfristiges. Laut wurmwelten.de braucht der Umwandlungsprozess in reinen Wurm-Humus zwischen neun und 18 Monaten. Allerdings dauert das „normale Verrotten“ von Pferdemist noch länger.

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Meine Lösung für den Pferdemist

Ich habe (Stand Juni 2021) noch keine perfekte Lösung gefunden. Noch sind wir aber auch nicht auf unseren Hof umgezogen. Ich habe die Möglichkeit, den Mist in einem leeren Stall zu lagern. Das macht vieles schon mal leichter. Außerdem stehe ich bereits in Kontakt mit einem Landwirt, der mir den Mist gegen Bezahlung abnimmt.

Parallel dazu werde ich auf jeden Fall die Bokashi-Lösung testen. Ich werde dafür größere Regentonnen oder Mülltonnen nutzen. Effektive Mikroorganismen gibt es beispielsweise hier bei Tina von Procavallo* zu kaufen.

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Viel Mist = Meldepflicht

Noch ein Tipp: Wenn du mehr als 200 Tonnen Pferdemist im Jahr hast, gilt eine Melde- und Aufzeichnungspflicht für dich als Abgeber und den Landwirt als Abnehmer. Weil 200 Tonnen die Kacke-Kapazität meiner beiden Ponys übersteigt, habe ich mich hiermit nicht näher auseinandergesetzt. Deswegen kann ich dir dazu leider keine weiterführenden Informationen geben.

Wenn du aus Niedersachsen kommst und weitere Fragen hast, findest du Infos unter www.lwk-niedersachsen.de. „An unseren Bezirksstellen arbeiten Kollegen/Kolleginnen, die sich mit dem Thema der Düngeverordnung gut auskennen“, sagt Ulrike Struck. Die jeweiligen Bezirksstellen findest du ebenfalls auf der Homepage der Landwirtschaftskammer.

Welche Lösung hast du für deinen Pferdemist gefunden? Hast du vielleicht auch schon Alternativen probiert, was war gut und was war weniger gut? Ich freue mich auf deine Erfahrung in einem Kommentar!

* Hinweis: Hierbei handelt es sich um Werbung. Weil ich das Kompostwürmer-System jedoch vor allem für uns kleine, private Pferdehalter sehr sinnvoll finde, empfehle ich es dir gern.

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7 Kommentare zu „Was tun mit dem Pferdemist? Tipps zur ordnungsgemäßen Lagerung und Entsorgung“

  1. Christiane Hagemann

    Hallo,
    sehr interessanter Artikel, vielen Dank. Die Düngeverordnung in Hessen ist konform mit der in Niedersachsen und so habe ich mich zeitnah um Lösungen bemüht. Mein Stall und Scheune stehen auf einer Hangkoppel mit 2500qm. Diese Fläche habe ich in einem völlig verwahrlosten Zustand gepachtet und viel Herzblut und Schweiß investiert,- hier wurden vorher bereits Pferde gehalten. Mein Andalusier und meine Araber Mix Pony stehen ganzjährig hier mit Zugang zur ganzjährigen Matsch Koppel und zum Offenstall. Eine kleinen Reitplatz (11 x 12m) beeinhaltet das Gelände auch. Zusätzlich habe ich noch Weidefläche gepachtet. Wannen, Container oder eine Mistplatte war nicht möglich wegen des Hang und so habe ich mir einen Mistwagen (mit Kratzboden) zugelegt der alle 2 Wochen vom ortsansässigen Landwirt abgeholt wird.
    Anmerkung:
    Die benachbarten Pferdehalter interessiert die Düngeverordnung nicht im geringsten!

  2. Diestelhof.Paddocktrail

    Hallo,
    wir haben einen Offenstall übernommen (RLP) und wurden prompt bei der Kreisverwaltung und unteren Wasserbehörde angezeigt, aufgrund der Feldrandmiete des Vorpächters (länger als 1(0) Jahr(e) an einem Ort und vorher keine 3 Wochen auf Beton abgelagert).
    Jetzt stehen wir natürlich unter Beobachtung, ein Anhänger mit Plane abgedeckt (wie bisher) ist nämlich nicht WHG konform….
    Einer MiKoWa steht die Dame vom Amt offen gegenüber, wir werden also dieses System mal testen.
    An dieser Stelle ist hinzuzufügen das wir mit den MiKoWa nach Landesverordnung min. die Lagerkapazität für 2 Monate (Festmist) nachweisen müssen (nach dieser Rechnung lagern wir nur in den Mikowa und bringen dann auf eine Feldmiete aus – ein Hoch auf die Bürokratie). Das passt aber sogar einigermaßen zu den Angaben vom Wurmwelten. Wir rechnen mit 6-7 Mikowa (4m*1.2m*0.3m) für 2 Haflinger und 2-3 Ponys (unter 110cm).
    Die Idee ist den Mist mit EM und Urgesteinsmehl (mit letzterem haben wir bereits positive Erfahrung) vorzubehandeln und die Würmer den Rest machen zu lassen.
    Ich berichte gerne, wenn ich erste Erfahrungswerte dazu geben kann.
    Aktuell sind wir am tüfteln wie wir am besten starten, weil die Pferde noch am alten Standort sind, das MiKoWa aber schon „aktiv“ sein soll bis die Pferde umziehen.

    1. Vielen lieben Dank für euren tollen Erfahrungsbericht! Ich bin gespannt auf eure Erfahrungswerte und drück euch die Daumen, dass alles gut geht und ihr trotz des blöden Starts eine ganz tolle Zeit mit eurem Offenstall haben werdet!

  3. Hallo Kerstin, super Info, vielen Dank!!! Hast Du vll auch Info bzgl. Baugenehmigung eines Stalles? Muss man hierfür bereits im Vorfeld vorweisen, wie man sein Mist lagern bzw. entsorgen möchte? Vielen lieben Dank Serifa

    1. Hallo Serifa,
      meinst du mich?
      Ich habe ehrlich gesagt noch nie eine Baugenehmigung für einen Stall gestellt, daher kann ich dir die Frage leider nicht beantworten. Als wir jetzt unseren Hof gekauft haben, war das meiste schon vorhanden. Ich habe das zuständige Bauamt informiert was wir vorhaben (wir sind im Außenbereich) und dass wir nichts planen zu befestigen und ich hab es beim Veterinäramt gemeldet. Es macht dennoch Sinn, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen, damit es am Ende nicht Ärger gibt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass das Thema zur Sprache kommt, wenn du eine Baugenehmigung brauchst.
      Viele Grüße
      Karolina

  4. Hallo,

    ich habe 4 ha weideland mit 10 Pferde.
    1 das meiste an weideland ist für den ersten Heuschnitt, da unsere Pferde sonst nicht hinterher kommen mit dem abgrassen.
    2 ich lagere unseren Mist im Winter in eine 40qm Container (mi teiner Plane abgedeckt) den ich tatsächlich mit urgesteinsmehl alle 2 Tage bestreue und ab und an wird stroh mit drunter gemischt, wir haben waldboden einstreu sonst im offenstall Unterstand. das funktioniert ganz gut bisher. zumindest ist die lagerfläche für den Winter ausreichend wärend der streu sperrfrisst. vor der Sperre streuen wir den vom Stall und padock abgesammelten mit urgesteinsmehl bestreuten Pferdemist vom Sommer auf, wir äppeln tatsächlich nicht unsere Weidefläche, diese schleppen wir nach bedarf und beweidung, und nach dem Winter wird unser vom Winter gesammelter Stall und Paock (Wiese geschlossen) sobald es geht wieder streuen um auch unser Mistcontainer wieder leer zubekommen, (kein Landwirt bei uns in der nähe kommt ihn Wirtschaftlich für uns gesehen abholen) danach kalken wir im frühjar die Weide mit soviel wie nötigen kalkstickstoff also die hälfte von dem was empfohlen wird, pro ha 75-100kg noch zusätzlich, wir benötigen weniger da wir unseren urgesteinsmehl mist ja gut versorgt schon drauf streuen. bisher sind unsere Bodenproben immer vollsten zufriedenstellend. Pferde werden selektiv entwurmt und durch kaum wechsel ist das auch alles im grünen Bereich! wir kommen damit ganz gut zurecht.

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