Trainingsplan für Pferde erstellen

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Trainingsplan für Pferde erstellen: Darauf kommt es an

Wenn es um die Gestaltung und Erstellung eines effektiven Trainingsplans für Pferde geht, gibt es ein großes Problem, das ich immer wieder sehe: Die Zielsetzung ist absolut unkonkret. Ohne konkret gesetzte Ziele bringt dir allerdings der beste Trainingsplan nichts. Deswegen möchte ich dir ein paar Tipps für die Erstellung eines Trainingsplans für Pferde geben und dich vor allem für die Zielsetzung sensibilisieren

Tipp: Du möchtest den Text nicht selbst lesen? Kein Problem, ich lese ihn dir vor:

Dein Pferd hat einen Hängebauch, die Wirbelsäule steht möglicherweise hervor und dort, wo Muskeln sein sollten, ist vor allem Speck? Höchste Zeit, dass du dir einen Trainingsplan erstellst, mit dem du dein Pferd zielgerichtet und effizient trainieren kannst.

So weit, so gut, sagst du dir jetzt vielleicht. Doch wie erstelle ich mir einen Trainingsplan?

Schritt 1: Die IST-Situation analysieren

Der allerwichtigste Schritt und Grundlage für alles ist die Analyse der IST-Situation. Wo steht ihr? Wie sieht dein Pferd aus? Wo fehlen möglicherweise Muskeln? Gibt es irgendwo regelmäßig Verspannungen?

Nur wenn du die IST-Situation kennst, kannst du an die Trainingsplanerstellung gehen. Denn nur dann hast du am Ende auch eine Vergleichbarkeit, ob der Trainingsplan sinnvoll gestaltet ist – oder eben nicht.

Kleiner Tipp: In meinem Onlinekurs Rückenfitte Pferde lernst du nicht nur jede Menge Fakten rund um Anatomie und Biomechanik, sondern bekommst auch verschiedene Checklisten an die Hand, die dir dabei helfen, den IST-Zustand deines Pferdes zu erkennen. Du kannst diese Listen auch immer wieder neu zur Hand nehmen, um deine Erfolge zu messen und zu kontrollieren.

Schritt 2: Trainingsziele setzen

Wenn du den IST-Zustand ermittelt hast und weißt, wo eure „Problemzonen“ sind, geht es an die Erstellung des Trainingsplans. Hierfür solltest du dir anhand der identifzierten „Probleme“ (ich setze das Wort absichtlich in Tüddelchen, weil Problem so negativ klingt. Ich mein es aber gar nicht negativ.) konkrete Trainingsziele setzen.

Dabei werden häufig Ziele gesetzt wie: mehr Hinterhandaktivität, bessere Geraderichtung, den Senkrücken wegtrainieren usw.

Ein großes Problem hierbei ist, dass diese Ziele total unkonkret sind.

Eine unkonkrete Zielsetzung betrifft übrigens nicht nur das Pferdetraining, sondern das ganze Leben. Auch ich setze mir ständig Ziele, die ich aber nie richtig erreiche, weil sie viel zu unspezifisch sind.

Meiner Meinung nach solltest du verschiedene Ziele setzen, Fernziele und Nahziele. Letztere können sogar nochmal runtergebrochen werden in Etappen-Nahziele, also Ziele für eine Trainingseinheit.

Wenn du sagst, du möchtest den Rücken deines Pferdes verbessern und dies ist dein großes Ziel – also dein Fernziel – was genau meinst du damit und anhand welcher Faktoren erkennst du eine Verbesserung?

Besser wäre es, wenn du die Zielsetzung anders formulierst. Ich möchte, dass mein Pferd mehr Bauchmuskeln aufbaut und der Rücken höher kommt. Oder: Ich möchte, dass der Oberhals stärker wird. Ich möchte, dass die Muskellöcher hinter dem Widerrist verschwinden. Ich möchte, dass mein Pferd sich auf die Plufsig stellt. Und diese Ziele musst du messbar machen – beispielsweise mit Fotos oder Videos.

SMARTE Ziele helfen dir bei der effizienten Trainingsgestaltung

Vielleicht hast du schon einmal etwas von SMART gehört? Damit kannst du Ziele ziemlich konkret festlegen und objektiv erkennen, ob sie erreicht wurden oder nicht.

Hinweis: Wenn du den Onlinekurs Mehr Balance mit kreativer Bodenarbeit gemacht hast, wirst du SMART definitiv schon kennen und auch in meinem Onlinekurs Rückenfitte Pferde arbeiten wir SMART!

Cover Onlinekurs Rückenfitte Pferde

Mit dem Onlinekurs „Rückenfitte Pferde“ bekommst du ein grundlegendes Verständnis für gesunderhaltendes Pferdetraining sowie Einblicke in Anatomie und Biomechanik und du erfährst, wie du dein Pferd rückenfit trainieren kannst und worauf es dabei wirklich ankommt.

Ich möchte dir ein Beispiel für eine SMARTE Zielsetzung geben:

  • Spezifisch: Mein Pferd soll mehr Bauchmuskeln aufbauen, damit der Rücken weniger durchhängt.
  • Messbar: Der Rücken hängt weniger durch (Fotobeweis)
  • Attraktiv: Ich möchte dieses Ziel erreichen, damit mein Pferd möglichst keinen Schaden nimmt, wenn ich es reite. Dafür werde ich mein Training konsequent umgestalten.
  • Realistisch: Durch eine Optimierung meines Trainings ist es realistisch, dieses Ziel zu erreichen. Mein Pferd ist gesund und wir können regelmäßig trainieren.
  • Terminiert: Ich möchte ein erstes sichtbares Ergebnis nach drei Monaten haben.

Fernziele, Nahziele, Etappenziele

Mit dem eben genannten Beispiel hast du ein Fernziel festgelegt.

Das Fernziel kannst du erreichen, in dem du kleine Nahziele definierst. Ein Nahziel kann zum Beispiel sein, dass dein Pferd ein Schulterherein oder Travers lernt. Beides stärkt die Bauchmuskeln und die Hinterhand.

Dieses Nahziel brichst du erneut runter auf Etappenziele, die sich ganz konkret auf eine einzelne Trainingseinheiten beziehen.

Zum Beispiel möchtest du erreichen, dass dein Pferd drei schöne Schritte Schulterherein geht. Dafür nutzt du verschiedene Vorübungen wie Schenkelweichen, auf dem Zirkelübertreten lassen, aus der Volte auf die Gerade usw.

Diese unterschiedliche Zielsetzung kannst du auf alles anwenden.

Beispiel: Dein Pferd geht nicht auf die Plufsig aber du möchtest gern mit instabilen Untergründen trainieren. Also analysierst du die IST-Situation um zu erkennen, wo genau das Problem liegt. Dann schaust du, wie du das große Ziel (Plufsig betreten mit allen vier oder nur mit zwei Hufen) runterbrechen kannst in kleine Ziele (ein Huf, zwei Hufe, andere Untergründe usw.) Und du kannst dir Etappenziele wählen, die vermeintlich nichts mit dem Problem zu tun haben aber deinem Pferd helfen können, am Ende die Plufsig zu betreten.

Eine smarte Zielsetzung als Grundlage eines erfolgreichen Trainingsplans
Eine smarte Zielsetzung als Grundlage eines erfolgreichen Trainingsplans

Trainingsplanerstellung leicht gemacht

Wenn du ein KONKRETES Trainingsziel hast, dass du erreichen möchtest, und dieses auf (konkrete) kleine Etappenziele und Minischritte runterbrichst, hast du im Grunde deinen Trainingsplan erstellt.

Also fast.

Um einen Trainingsplan zu erstellen, schaust du dir an, wie viele Tage du bei deinem Pferd bist und an wie vielen Tagen du trainieren möchtest. Bei der Trainingsgestaltung solltest du immer auch Pausen und möglichst viel Abwechslung einbeziehen.

Gehen wir mal von 4 Trainingstagen aus. Das beste Training besteht aus Koordination, Kondition und Kraft und alle drei Komponenten solltest du beim Training berücksichtigen. Du könntest also sagen, dass du an an bis zwei Tagen ausreiten gehst (Kondition), an einem Tag machst du Bodenarbeit und an einem Tag gehst du auf den Platz. Oder du gehst einmal ausreiten, machst zweimal Bodenarbeit und gehst noch einmal auf den Platz.

Die Übungen, die du bei der Bodenarbeit und auf dem Platz machst, stellst du dir anhand deiner gesetzten Ziele zusammen (viele Übungsideen, die dir dabei helfen können deine individuellen Ziele zu erreichen, findest du auch in meinen drei Onlinekursen Rückenfitte Pferde, Mehr Balance mit kreativer Bodenarbeit und Grundlagen der Bodenarbeit).

Trainingserfolg reflektieren: Wurde das Ziel erreicht?

Wenn du dir einen smarten Trainingsplan erstellst, kannst du deine jeweiligen Trainingserfolge wunderbar reflektieren. Was hat gut geklappt und was weniger gut? Warum hat etwas weniger gut geklappt? Lag es an deiner Hilfengebung, die dein Pferd nicht verstanden hat? Lag es daran, dass die Muskeln deines Pferdes vielleicht noch nicht die Dehnungsbereitschaft haben, die sich haben müssen? Gibt es möglicherweise muskuläre Verspannungen?

Wenn dein Pferd beispielsweise große Probleme hat, sich an der Longe auf einer Hand zu stellen und zu biegen, solltest du unbedingt nachfühlen, ob Verspannungen vorliegen und diese lösen. Am nächsten oder übernächsten Tag kannst du schauen, ob sich eine Verbesserung eingestellt hat.

Arbeitest du mit konkreten Zielen und einem gezielten Trainingsplan? Oder gehst du eher nach Bauchgefühl?

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