Wenn du dein Pferd vom Boden aus rückenfit trainieren möchtest, kommst du meiner Meinung nach am Longieren nicht vorbei. Deswegen verrate ich dir in diesem Beitrag 5 Tipps, die dir beim Longieren deines Pferdes helfen können.
Doch bevor wir dazu kommen, wollen wir uns erst der folgenden Frage beschäftigen:
Warum soll ich mein Pferd longieren? Welche Vorteile bringt das?
Grundsätzlich kann dir das Longentraining dabei helfen, dein Pferd rückenfit zu trainieren. Das Laufen auf gebogener Linie stärkt auf der Innenseite die Bauchmuskulatur und kräftigt das innere Hinterbein und dehnt die Außenseite.
Bauchmuskeln sind wichtig, damit dein Pferd dich gesund tragen kann. Mehr dazu liest du in meinem Beitrag Bauchmuskeltraining fürs Pferd.
Das Dehnen der Außenseite hilft dir außerdem bei der Geraderichtung, denn auf der hohlen Seite ist die Muskulatur deines Pferdes strukturell verkürzt.
Ganz besonders effektiv mit Blick auf den Rumptrageapparat ist das Longieren im Trab: Damit kannst du die Rumtragemuskulatur (u.a. den M. serratus ventralis und die Brustmuskeln) wunderbar kräftigen und stärken.
Diese positiven Aspekte hast du allerdings nur beim Longieren, wenn du dein Pferd mit Kappzaum longierst und es NICHT !!! ausbindest!
Tipp #1: Binde dein Pferd beim Longieren nicht aus
Ich hab es eben schon erwähnt: Wenn du dein Pferd beim Longieren ausbindest, wirst du niemals von den positiven Aspekten profitieren können. Deswegen empfehle ich dir ausschließlich das Longieren am Kappzaum (wenn du dich mit dem Kauf eines Kappzaums schwer tust, schau dir gern meinen Beitrag zur Kappzaumsuche an).
Wenn du dein Pferd ausbindest, verhinderst du nicht nur den Muskelaufbau, sondern du beschränkst dein Pferd auch in seiner Bewegungsmöglichkeit. Es kann seine Muskeln nicht gesund einsetzen, weil die Muskelbewegung eingeschränkt ist. Dadurch können Verspannungen und Bewegungseinschränkungen entstehen und es fällt ihm schwer, sich adäquat auszubalancieren.
Tipp #2: Longiere mit Kappzaum und nicht am Gebiss oder mit Halfter
Ich habe bereits gesagt, dass ich ausschließlich das Longieren am Kappzaum empfehle. Das heißt auch, dass ich dir rate, nicht am Halfter oder womöglich sogar am Gebiss zu longieren.
Der Vorteil des Kappzaums liegt daran, dass dein Pferd sich richtig stellen und biegen kann.
Wenn du dagegen am Halfter longierst und sorgst du für einen Zug, der Stellung und Biegung verhindert. Und wenn du die Longe am Gebissring befestigst, verhinderst du die richtige Stellung nicht nur, sondern du fügst deinem Pferd auch noch erheblich Schmerzen im Maul zu.
Du weißt nicht genau, was es mit Stellung und Biegung auf sich hat? Kein Problem, das verrate ich dir hier in diesem Beitrag über den Unterschied von Stellung und Biegung.
Um dir den Punkt mit der Stellung besser verständlich zu machen, hab ich ein kleines Gedankenspiel für dich: Stell dir vor, du trägst ein Halfter und unter deinem Kinn ist ein Strick, an dem jemand in eine Richtung zieht. Wie würdest du intuitiv reagieren? Ich vermute, dein Kopf würde in die entgegengesetzte Richtung kippen, weil dein Kinn zum Strick gezogen wird. So ist es auch bei deinem Pferd! Deswegen empfehle ich einen Kappzaum, wenn du sinnvoll und zielgerichtet longieren möchtest.
Mit dem Onlinekurs „Rückenfitte Pferde“ bekommst du ein grundlegendes Verständnis für gesunderhaltendes Pferdetraining sowie Einblicke in Anatomie und Biomechanik und du erfährst, wie du dein Pferd rückenfit trainieren kannst und worauf es dabei wirklich ankommt.
Tipp #3: Vergiss nie, dass Longieren schwierig ist für dein Pferd!
Dieser Tipp ist wirklich wichtig, denn für uns Menschen scheint longieren etwas total banales zu sein. Für dein Pferd ist es das aber nicht. Ich erinnere mich an die erste Jungpferdezeit: Longieren auf einem offenen Platz? No Chance! Meinem Pferd fehlte aufgrund der natürlichen Schiefe komplett die Balance und ein gleichmäßiges Laufen auf einer gebogenen Linie war nicht möglich. Stattdessen zog es mich gern über den gesamten Platz.
Das ist jetzt schon viele Jahre her und ich hab damals noch nicht gewusst, was ich heute weiß.
Heute weiß ich, wie schwierig und wie unnatürlich es für ein Pferd ist, auf einem Kreis zu laufen mit Innenstellung. Die Außenseite wird gedehnt (kannst du mit durchgestreckten Beinen deine Hände auf den Boden legen oder zieht es dir da auch unangenehm in deinen Beinen?), die Bauchmuskulatur muss arbeiten, das innere Hinterbein Last aufnehmen, die Oberlinie wird gedehnt usw. Muskeltraining pur! Hinzu kommen die Gleichgewichtsreize, Fliehkraft, Schwerkraft, Beschleunigung – und kurz zum Verständnis: Wenn ich mit meinem Kind auf dem Spielplatz in Drehkarussel steige, wird mir schwindelig und schlecht!
Unsere damalige Lösung: Wir haben das „Longieren“ erstmal nur aufs Roundpen verlegt und auf dem Platz neu aufgebaut. Schritt für Schritt, angefangen mit einer Quadratvolte und ganzer Bahn bzw. Ovalen, optischer Markierung und dicht am Pferd geführt.
Tipp: Meine Erfahrungen und meine Tipps teile ich im Onlinekurs Grundlagen der Bodenarbeit mit dir!
Wenn dein Pferd Probleme mit der Balance und dem Gleichgewicht hat, empfehle ich dir visuelle Unterstützung nutzen: Der Gleichgewichtssinn und der visuelle Sinn sind eng miteinander verknüpft. Daher hilft es deinem Pferd, wenn du beispielsweise Dualgassen, Stangen, Hütchen, Markierungsteller oder ähnliches aufbaust und deinem Pferd eine Orientierungshilfe geben.
Eine weiterer Vorteil an visueller Unterstützung: Dein Pferd versteht viel besser, worum es geht und ich erlebe es immer wieder, dass die Pferde motivierter sind es „richtig“ zu machen.
Mehr über das Thema Gleichgewicht und Gleichgewichtssinn liest du in meinem Beitrag: Das vestibuläre System beim Pferd: Hilfe bei Gleichgewichtsproblemen
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Tipp #4: Achte auf deine Körperhaltung und Körpersprache
Wenn das Longieren nicht klappt, liegt es nicht immer nur an deinem Pferd und seiner Balance. Auch du kannst die Fehlerquelle sein. Nämlich dann, wenn dein Körper etwas anders sagt, als du eigentlich meinst.
Das bedeutet: Du möchtest, dass dein Pferd schneller wird, blockierst es aber durch deine bremsende Körperhaltung und widersprichst dir damit im Grunde selbst. Oder du möchtest, dass dein Pferd langsamer wird, wedelst dabei aber mit Peitsche in der Hand und treibst damit mehr, als dass du bremst.
Reflektiere also immer, wie du mit deinem Pferd sprichst, ehe du dich darüber ärgerst, dass es nicht macht, was du willst.
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Tipp #5: Beweg dich auch!
Wenn du das Longieren als Muskelaufbau und als sinnvolle Ergänzung zu deinem Training nutzen möchtest, dann beherzige diesen Tipp: Beweg dich und bleib auf keinen Fall drehend auf nur einer Stelle stehen.
Ja, ich weiß, so wird das Longieren anstrengend. Also für dich. 😉 Aber glaub mir, es ist sooo viel besser für dein Pferd, wenn es sich zwischendrin auf der langen Seite auch mal gerade machen darf und nicht immer nur gebogen ist.
Wenn du den gesamten Platz einbindest, kannst du wunderbar wechseln zwischen Zirkel, Geradeaus, Volte. Du kannst sogar klassische Übungen wie Schenkelweichen, Seitengänge oder ähnliches einbinden.
Tipp: Ein schönes Longierkonzept hat OsteoDressage mit Longieren als Dialog entwickelt. Neben Büchern bietet Osteodressage auch verschiedene 👉 Onlinekurse* zu diesem Thema an. So gibt es neben dem Gesamtpaket Longieren als Dialog* auch verschiedene Einführungs- und Teilkurse, beispielsweise Grundlagen: Konzept, Ausrüstung, Hilfen und Übungen*, How to Start* und Rund ums Stangenquadrat*. Besonderes Goodie: Mit dem Code 360GRADPFERD5 bekommst du auf deine Bestellung im Osteodressage-Shop* 5% Rabatt!
- Möller, Katharina (Autor)
Wie klappt das Longieren bei dir? Mit welchen Problemen hast oder hattest du zu tun? Und was ist deine Lösung?
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