Heulage hat einen ziemlich schlechten Ruf. Sie gilt als die „Schokoladen-Fertigpizza“ unter dem Raufutter, sie soll den Pferdemagen übersäuern, die Darmflora verändern und dem Darm so schaden. Doch was ist dran, an diesen Vorurteilen? Und vor allem: Was ist die Option, wenn Heufütterung NICHT möglich ist – sei es aus Gründen der Lagerung oder weil das Pferd hustet?
Der schlechte Ruf der Heulage trägt dazu bei, dass sich kaum ein Pferdebesitzer traut zu sagen, dass er sein Pferd mit Heulage füttert. Oder schlimmer noch, dass er sich gar nicht erst traut die Heulagefütterung zu testen, obwohl sein Pferd Atemwegsprobleme hat und das zumeist staubige Heu nicht mehr fressen kann.
Ich oute mich: Bei uns wird Heulage gefüttert.
Früher, als Kind und Jugendliche, habe ich unsere Pferde zu Hause mit Heu von kleinen Quaderballen gefüttert, die wir teils sogar selbst gemacht haben. Diese Ballen lagen auf unserem Heuboden und es war für mich total normal und selbstverständlich.
Dann bin ich ausgezogen um zu studieren und habe mein Pferd, das ich mir als Studentin gekauft habe, in einen Stall einstellen müssen. Von dem Moment an hatte ich keine Kontrolle mehr über die Fütterung. Ich habe sie vertrauensvoll in die Hände der Stallbesitzer gelegt, die ihre (gesunden) Pferde lange schon mit Heulage gefüttert haben.
Mein Isländer kommt aus Dänemark. Und dort hat er von Anfang an Heulage bekommen (in Dänemark ist die Heulagefütterung auch weiter verbreitet als hier, das ist zumindest mein Eindruck…). Als er dann bei mir war, gab es weiter Heulage.
Staubiges Heu: Schimmelalarm!
Die einzige Ausnahme waren zwei Jahre, in denen wir in einem kleinen Selbstversorgerstall bei Hamburg standen: Dort wurde Heu gefüttert. Große Rundballen, die uns unser Bauer gemacht hat. Doch die Qualität ließ zu wünschen übrig (wie übrigens häufig bei großen Rundballen). Die meisten unserer Ballen waren mindestens ein bisschen staubig – und Staub ist in den allermeisten Fällen Schimmel, 👉 wie ich dir hier erzähle.
Also haben wir uns auf die Suche nach kleinen Quaderballen Heu gemacht und wurden auch schnell fündig. Weil uns die Qualität gefiel, haben wir direkt das Heulager aufgefüllt. Das Problem war nur: Die Lagerung war in unserem Selbstversorgerstall nicht so optimal wie auf einem (trockenen) Heuboden und das gute Heu setzte den Winter über nach und nach „Lagerschimmel“ an und fing an zu stauben. Ich rede hier von kaum sichtbaren Spuren, nur das wir uns verstehen. Aber das Heu war einfach nicht mehr schön und fing an zu stauben. Und Staub im Heu ist in den allermeisten Fällen Schimmel!
Dieses Problem sehe ich leider sehr häufig. Viele Selbstversorger versuchen es zu lösen, indem sie die großen Rundballen Heu in Folie einwickeln lassen. Problem dabei: Das Heu kann nicht nachtrocken (was bei den großen Rundballen eh schon ein Problem ist), es schwitzt möglicherweise unter der Folie und neigt daher häufig zu Schimmelbildung. Oder es wird von vornherein sogenanntes „Wickelheu“ bestellt – warum du dieses Futter lieber nicht füttern solltest, kannst du 👉 hier im Töltknoten (PDF) einiges lesen.
Nicht nur – aber auch – wegen der suboptimalen Fütterung, hat sich die Haltergemeinschaft aufgelöst und ich bin in eine neue Stallgruppe gewechselt. Mit Heulagefütterung. Und dabei ist es auch geblieben.
Somit hat mein 2005 geborenes Pferd sein Leben lang mehr oder weniger von Heulage gelebt. Und ich meine HEUlage, keine Silage. Es hustet nicht, ist nicht verfettet und hat kein Kotwasser.
Fakt ist: Nicht immer ist Heufütterung möglich!
Klar, hätte ich die Option Heu in kleinen Quaderballen zu füttern, würde ich das machen – vorausgesetzt ich könnte sie optimal lagern. Aber diese Option habe ich (aktuell) nicht. In unserem aktuellen Stall beispielsweise haben zwei der vier Pferde Atemwegsprobleme (die sicherlich nicht von ungefähr kommen…) und können kein Heu mehr fressen. Also ist Heu keine Option für uns.
Update vom November 2021 Da wir im Sommer 2021 einen Resthof gekauft haben, ich kleine Heuballen in unserer Scheune gut lagern kann und Heulage bei nur zwei Pferden nicht wirklich fütterbar ist, gibt es bei mir mittlerweile auch Heu.
Mich ärgert es daher immer ungemein, wenn ich höre und lese, wie schlecht ein Pferdbesitzer zu seinem Pferd ist, wenn er es mit Heulage füttert. Denn viele Pferdebesitzer haben einfach keine Option, Heu zu füttern. Seit ich bei der Firma JSR GmbH arbeite, die maskenlose Inhalationskonzepte für Pferde baut und verkauft, bekomme ich immer mehr Einblick in die Welt der hustenden Pferde. Und glaub mir: Ein Pferd, das kaum Luft bekommt, möchtest du nicht mit (staubigem) Heu füttern.
Deswegen habe ich mir jemanden gesucht, der sich mit der Heulagefütterung wirklich auskennt und das Thema wissenschaftlich untersucht hat: die Professorin Dr. med. vet. Ingrid Vervuert von der Universität Leipzig.
Frau Vervuert ist promovierte Fachtierärztin für Tierernährung und habilitiert für das Fach Tierernährung und Diätetik. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen der Bereich der Adipositas und die Entwicklung von Fütterungskonzepten zur Prävention von Magengeschwüren bei landwirtschaftlichen Nutztieren mit Schwerpunkt Pferd.
Liebe Frau Vervuert, was sagen Sie: Woher kommt der schlechte Ruf der Heulage und was ist an diesen Behauptungen dran?
Woher kommt der schlechte Ruf? Vermutlich durch Vorurteile, dass ein Pferd nicht mit einer nach Kuhfutter-riechenden Silage gefüttert werden darf?
Oder wird der vermeintliche Siliervorgang, der mit der Bildung von Milchsäure verbunden ist, mit Übersäuerung des Darms gleichgesetzt? Oder was ist dran an einer erhöhten Kariesbildung durch die Fütterung von Silagen? Auch wird mit der Fütterung von Grassilagen und Heulagen häufig das Auftreten von freiem Kotwasser beobachtet.
Zum Fachlichen:
Aus den bislang publizierten Untersuchungen kann weder eine Dysbiose noch eine Veränderung der Fermentationsvorgänge im Dickdarm durch die Fütterung von Grassilage oder Heulage im Vergleich zum Heu beim Pferd festgestellt werden.
Zwar konnten bei Pferden, die mit Grassilage (Trockensubstanzgehalt 36 %) gefüttert wurden, im Kolon (=Dickdarm) zum Teil moderat höhere Gehalte an Laktobazillen oder Streptokokken im Vergleich zur Heu- oder Heulagefütterung (Trockensubstanzgehalt 55 %) gefunden werden, es wurden allerdings ähnliche Milieubedingen im Kolon in Bezug auf den pH (Tabelle), aber auch hinsichtlich der bakteriellen Fermentation von Nährstoffen zwischen Grassilage, Heulage und Heu beobachtet.
Hinzu kommt, dass in der praktischen Pferdefütterung fast ausschließlich Heulagen gefüttert werden, die Trockensubstanzgehalte > 65 % aufweisen.
pH-Wert im Kolonchymus und Kot von Pferden bei Heu-, Heulage- und Grassilagefütterung:
pH | Heu | Heulage | Grassilage |
Kolonchymus | 6,7 | 6,6 | 6,8 |
Kot | 6,2 | 6,4 | 6,2 |
Info: Heu, Heulage, Silage: Was ist der Unterschied?
Alle drei Futtermittel werden aus gemähtem Gras gemacht. Der große Unterschied ist der Trocknungsgrad: Während Heu eine Restfeuchte von etwa 15 % besitzt (bzw. besitzen sollte), hat Heulage eine Restfeuchte von etwa 40-65%. Heulage wird früher als Heu zu Ballen gepresst und anschließend mit Folie umwickelt. So kann der Ballen nicht nachtrocknen. Der Luftverschluss unter der Folie macht das Futter haltbar, da es milchsauer vergoren wird.
Der Restfeuchtegehalt bei Grassilage liegt zwischen 50 und 85%.
Kotwasser bei Heulagefütterung
Ein Punkt, der immer wieder kritisiert wird, ist das Pferde von der Heulagefütterung Kotwasser bekämen. Was könnte Ihrer Meinung nach das freie Kotwasser aus Sicht der Fütterung von Silagen oder Heulagen auslösen?
Denkbar ist eine geringere Wasserbindung durch einen höheren Blattanteil in Grassilagen oder Heulagen im Vergleich zum Heu. Diskutiert werden in diesem Zusammenhang eine unterschiedliche Zusammensetzung der Strukturkohlenhydrate aufgrund der erhöhten Blattmasse oder aber auch eventuell eine unterschiedliche Zerkleinerung der Faserpartikel entlang des gesamten Verdauungstraktes, die eine Veränderung der Wasserbindung zur Folge haben könnte. Hierzu fehlen aber systematische Untersuchungen.
Andere Autoren vermuten, dass der während der Silierung z. T. ein erheblicher mikrobieller Abbau des Proteins zu stickstoffhaltigen Verbindungen wie z.B. Harnstoff, Ammoniak oder biogenen Aminen kommen kann, was zu einer nachteiligen Wasserbindung führen kann.
Die Entstehung von Verdauungsstörungen und freiem Kotwasser bei der Fütterung von Heulagen wird des Weiteren häufig aufgrund ablaufender Nachgärungen nach dem Öffnen der Heulageballen begünstigt.
Durch den Zutritt von Luftsauerstoff wird das mikrobielle Wachstum, insbesondere von Hefen, angeregt, wobei häufig eine fühlbare Erwärmung des Futters auftritt. Durch die Nachgärung können Fehlfermentationen im Dickdarm hervorgerufen werden, die insbesondere mit Koliken einhergehen können.
Besonders prädisponiert durch Nachgärungen sind Heulagen mit einem hohen Trocknungsgrad. Die limitierte Haltbarkeit, d.h. die geringe aerobe Stabilität, zwingt zu einem raschen Verbrauch nach Öffnen der Folie. Insbesondere bei warmen Außentemperaturen sollte das Futter innerhalb von 24 Stunden gefüttert werden. Im Winter ist ein Verbrauch innerhalb von zwei bis drei Tagen sinnvoll.
Botulismus und Heulage
In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland einige Fälle, bei denen Pferde an Botulismus erkrankt sind. Diese wurden fast ausschließlich mit der Fütterung von Grassilagen bzw. Heulagen in Verbindung gebracht. Beim Botulismus handelt es sich um eine in der Regel tödlich verlaufende Vergiftung durch das von Clostridium botulinum (oder anderen Clostridien spp.) gebildete Botulinustoxin.
Dieses Toxin wird unter anaeroben Milieubedingungen gebildet. besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang der Luftabschluss und der pH-Wert in Grassilagen und Heulagen. Als Anaerobier profitieren die Clostridien von der Verdichtung des Siliergutes und der raschen Verpackung in luftdichten Folien.
In das Siliergut gelangen Clostridien vor allem über Erde oder über tote Tiere. Ein besonderes Risiko geht von Flächen aus, die mit Einstreu aus der Geflügelhaltung oder mit Resten aus der Biogasanlage gedüngt worden sind. Die Gefahr einer Kontamination des Silierguts mit Clostridien ist dann über die Erde, die beim Ernten des Grases eingebracht wird, sehr leicht möglich.
Um das Botulismusrisiko deutlich eindämmen zu können, ist es wichtig, dass die genutzten Flächen nicht mit Einstreu aus der Geflügelhaltung oder mit Resten aus der Biogasanlage gedüngt werden. Des Weiteren empfiehlt sich, die Gräser mehrere Zentimeter oberhalb der Grasnarbe zu schneiden, um einen Erdeintrag in das Siliergut zu vermeiden.
Grassilagen oder Heulagen, die einen erhöhten Anteil an sogenannter HCl-unlöslicher Asche (Erde) aufweisen (> 5 %), gelten als besonders kritisch in Bezug einer erhöhten Kontamination mit Clostridien.
Heulage: staubarmes Futter für Pferde mit equinem Asthma
Warum sind sie pro Heulage und welche Vorteile sehen Sie vielleicht sogar gegenüber der Heufütterung?
Die klimatischen Bedingungen für die Produktion von hochwertigem Heu sind häufig in Deutschland unzureichend. Die Folge sind Qualitätsmängel im Heu, die durch Verunreinigungen sowie einem hohen Bakterien- und Schimmelpilzbesatz gekennzeichnet sind. Diese vielfach als muffig und staubig beschriebenen Heuqualitäten sind durch den mikrobiellen Befall (insbesondere mit Schimmelpilzen) eine erhebliche Belastung der Atemwege, nicht nur beim Pferd, sondern auch beim Menschen. Daher überrascht es nicht, dass es bei sensorisch auffälligen Heuqualitäten offensichtlich zu einer Häufung von Atemwegserkrankungen bei Pferden kommt.
Die Konservierung durch Milch- und Essigsäure bedingt, dass sich Schimmelpilze nicht oder nur geringfügig in Grassilagen und zum Teil in Heulagen vermehren können. Das feuchte Material trägt zudem zu einem Binden feiner Partikel und Mikroorganismen bei, so dass diese im Gegensatz zum Heu nicht inhaliert werden können.
Also ein ganz klarer Vorteil der Heulagen: Bei Pferden mit equinem Asthma bieten Heulagen bzw. Grassilagen ein staubarmes Futter.
Grassilagen und Heulagen weisen eine gute Schmackhaftigkeit auf, sodass Pferde einwandfreie Heulagen oder Silagen sehr gerne fressen. Insbesondere bei Pferden mit einem schlechten Appetit ist dies ein entscheidender Vorteil.
Darüber hinaus können bei sachgerechter Lagerung (Folienabdeckung, Paletten, etc.) Heulagen draußen lagern, also ein Vorteil bei knappen Lagermöglichkeiten.
Gute Heulagequalität erkennen
Woran erkenne ich gute Heulage und was gilt es generell bei der Fütterung von Heulage zu beachten?
Bei Öffnen der Folie darf es nicht nach Alkohol riechen (Hinweis für die Vermehrung von Hefen) und die Heulage darf nicht erwärmt sein. Grundsätzlich sollte die Heulage aromatisch riechen, der Griff sollte leicht feucht sein, das Material darf sich nicht schmierig oder sandig anfühlen.
Bei der Farbe sollte man auf eine grüne Farbe achten, dunkelbraune, rötliche oder gräuliche Verfärbungen deuten auf einen mikrobiellen Verderb hin.
Das heißt: Es muss immer eine Topqualität gefüttert werden. Vielfach fehlt aber tatsächlich das Wissen, wie man gute Heulage herstellt. Deshalb ist es sinnvoll sich vorher beraten zu lassen – beispielsweise bei der Landwirtschaftskammer.
Generell sollte im Sommer die Heulage innerhalb von 24 Stunden nach dem Öffnen der Folie vollständig gefüttert werden. Im Winter ist die Fütterung nach Öffnen des Ballens bis zu fünf/sechs Tage möglich. Hier sollten allerdings täglich die oben genannten Punkte überprüft werden. Des Weiteren ist auf tote Tiere zu achten.
Können alle Pferde bedenkenlos Heulage fressen oder gibt es Pferde, bei denen tatsächlich lieber drauf verzichtet werden sollte?
Pferde, die bereits bei der Heufütterung an freiem Kotwasser leiden, sollten nicht mit Heulage gefüttert werden.
Für dicke Pferde, die ggf. auch zur Hufrehe neigen, ist ein sehr spät geschnittenes Heu eher geeignet.
Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um meine Fragen zu beantworten.
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Heu oder Heulage: Gute Futterqualität ist das A und O
Du siehst also, am Ende kommt es immer auf gute Futterqualität an! Sowohl bei der Heulage als auch beim Heu. Und klar, GUTES Heu ist das Beste. Und ich würde es auch immer bevorzugt füttern, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Aber wer bekommt schon noch wirklich gutes Heu, wenn er es nicht selbst macht und es in kleine Quaderballen gepresst wird, die schön nachtrocknen können? Und wer hat die Möglichkeit, Heu adäquat zu lagern?
Gern möchte ich abschließend noch etwas zum Kritikpunkt Heulage und dicke Pferde sagen: Heu ist auch nicht gleich Heu. Wenn dein Pferd zu dick ist, solltest du lieber überständiges und spät geerntetes Heu wählen. Wurde das Heu früh gemäht oder hatte, wie in den vergangenen Jahren fast überall, Trockenstress, kannst du auch Heu nicht bedenkenlos füttern, weil das Gras hohe Fruktanwerte haben und zuckrig sein wird.
Der Fruktangehalt in der Heulage wird übrigens durch die Gärungsprozesse stark abgebaut, wie Christian Obenaus in seiner Diplomarbeit „Wert der Heulage in der Pferdefütterung im Vergleich mit Heu und Silage“ schreibt. Zu gleichem Ergebnis kamen auch Johanna Besier, Brigitte Strickler, Ruedi von Niederhäusern und Ueli Wyss in ihrer Arbeit „Heu oder Haylage in der Pferdefütterung im Vergleich„.
Lesetipp: Hilfe, mein Pferd ist zu dick! Adipositas bei Pferden
Deswegen ist die Quintessenz, die du ziehen kannst: Du brauchst dich nicht schlecht fühlen, wenn dein Pferd Heulage und kein Heu bekommt. Dafür gibt es, wie du jetzt weißt, keinen Grund.
Einzig wegen der hohen Müllbelastung darfst du dich schlecht fühlen. Denn es wird ganz schön viel Folie für die Herstellung benötigt. 🙁
Falls du noch mehr zu dem Thema Heulagefütterung erfahren möchtest, empfehle ich dir das Video von Dr. Kai Kreling, in dem er auf aktuelle Forschungsergebnisse eingeht. In einer von ihm aufbereiteten Grafik, in der er Laborberichte aufbreitet hat, siehst du zum Beispiel, dass der Eiweißgehalt in Heulage geringer ist als in Heu oder Grassilage.
Außerdem empfehle ich dir, die Auswertungen der LUFA von Heu und Heulage anzuschauen, du kannst sie 👉 hier runterladen. Die Werte variieren stark, weil dort nicht nur die Ergebnisse der Heu- und Heulageanalyse aus Norddeutschland zu sehen sind, sondern aus ganz Deutschland. Die LUFA weiß ja nicht, wo das Futter herkommt, das zu ihr geschickt wird. Auch ist es der Wert abhängig vom Boden, der Düngung usw. Dennoch, und das möchte ich dir gern mit auf den Weg geben, ist der Unterschied beispielsweise beim Gesamtzucker im Durchschnitt gering – teilweise enthält Heulage sogar weniger Gesamtzucker – und beim Fruktangehalt besitzt Heulage im Schnitt weniger (was ja den eben erwähnten Untersuchungsergebnissen zum Fruktangehalt in der Heulage entspricht).
Weitere Infos zum Thema Heulagefütterung kannst du hier finden:
Was fütterst du? Ich bin gespannt, auf deine Erfahrung!
Übrigens: Hier bei wehorse* findest du einen tollen Kurs von Conny Röhm zum Thema Grundlagen der Pferdefütterung. Hier habe ich Kooperation mit wehorse ein besonderes Angebot für dich: Mit dem Gutscheincode 360GRADPFERD erhältst du das Jahresabo 60€ günstiger (und ich kann dir sagen, dass es sich lohnt! 😉
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3 Kommentare zu „Heulage für Pferde: Was du bei der Fütterung beachten solltest“
Kann Heulage auch durch ein handelsübliches Rundballennetz gefüttert werden oder sollte es besser frei liegen ?
Liebe Caro, na klar, das kannst du machen.
Allerdings musst du bedenken, dass sich die geöffneten Heulageballen sich nicht so lang halten wie Heu – vor allem im Sommer würde ich daher lieber die Raufe per Hand auffüllen oder kleine Rundballen nutzen, die schneller aufgefressen sind.
Ein Problem, das du bei Heu und Heulage und einem Rundballennetz hast: Du kannst die Futterqualität nur bedingt einsehen. Wenn im Heulageballen doch irgendwo Schimmelflecken sind, siehst du sie nicht (beim Heu ebenfalls nicht, hier zeigt sich Schimmel ja vor allem durch Staub und da du den Rundballen nicht aufschüttelst, kriegst du den Schimmel hier auch nicht mit…)
Viele Grüße
Karolina
Tatsächlich habe ich bei meinem Pferd festgestellt (Isi, in Deitschland geboren und aufgewachsen), dass sie besser mit Heu als mit Heulage zurechtkommt. Bei Heulagefüterung ist sie insgesamt vom Bauch her sehr aufgebläht, eben so im Darm (hatte einen TA da).
Auf schlechtes Heu reagiert sie allerdings auch, deshalb ist für uns die beste Alternative gewaschenes spätgemähtes Heu zu füttern.