Kann ich in der Schwangerschaft reiten

Hinweis: Alle erstellten Inhalte und Werke auf dieser Seite unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung bedürfen meiner schriftlichen Zustimmung. Dies gilt auch für Instagram! Eine schriftliche Genehmigung kann über die angegebene E-Mail-Adresse gerne eingeholt werden kann, Anderweitig ist das Verbreiten der Inhalte ausdrücklich untersagt.  Entsprechende rechtliche Konsequenzen bei Zuwiderhandlung sind vorbehalten.

Reiten in der Schwangerschaft – geht das überhaupt?

Darf ich in der Schwangerschaft noch reiten? Diese Frage beschäftigt jede reitende Mama-to-be. Da bin ich mir ganz sicher. Auch mich hat diese Frage beschäftigt. Deswegen gibt es heute einen (sehr persönlichen) Beitrag zu genau dem Thema: Reiten in der Schwangerschaft.

Gleich vorweg möchte ich dir sagen, dass das, was für mich gilt, für dich nicht gelten muss. Nicht jede Schwangerschaft ist unkompliziert und bevor du dich und deinem ungeborenen Kind einem Risiko aussetzt, solltest du mit deinem Frauenarzt darüber sprechen, ob du auch weiterhin reiten darfst oder nicht.

Deswegen wirst du von mir auf die Frage, ob und wie lange du während deiner Schwangerschaft reiten kannst, auch kein pauschales Ja oder Nein bekommen können. Ich werde dir heute erzählen, wie ich dazu stehe. Denn ich als werdende Mama mit Pferd, die ihr erstes Kind bekommt, war immer wieder froh über den Erfahrungsaustausch mit anderen Reiterinnen in der gleichen Situation.

Reiten in der Schwangerschaft = Risiko?

Neben der Schwangerschaft selbst spielen vor allem deine reiterlichen Fähigkeiten und dein Pferd eine wichtige Rolle.

Bist du noch Anfängerin, solltest du abwägen, ob du wirklich weiterreiten möchtest. Gleiches gilt, wenn dein Pferd noch sehr jung oder generell sehr unsicher ist. Denn Reiten gilt nun mal als größte Risikosportart für Schwangere und ihre Babys. Schließlich kann auch das bravste und zuverlässigste Pferd sich einmal erschrecken oder stolpern und hinfallen. Hier zählt also einzig und allein dein Bauchgefühl.

Ich habe mit vielen Reiterinnen und Pferdebesitzerinnen über das Reiten in der Schwangerschaft gesprochen. Einige sind, genau wie ich, ziemlich lange geritten. Andere haben das Reiten sofort aufgegeben, als sie von der Schwangerschaft erfuhren. Wieder andere haben im Laufe der Schwangerschaft körperliche Beschwerden bekommen, die ihnen das Reiten unmöglich machten.

Aber abgesehen von dem Punkt Risiko gibt es eigentlich nichts, was gegen das Reiten mit Bauchzwerg spricht – solange es dir und deinem Kind gut geht!

Dies zeigt zum Beispiel auch das Forschungsergebnis von Susanna Kramarz, die 2011 ihre Dissertation mit dem Titel Reiten in der Schwangerschaft veröffentlicht hat. Die ganze Arbeit kannst du hier nachlesen.

Für die Arbeit wurden verschiedene Aspekte in Bezug auf das Reiten in der Schwangerschaft untersucht, unter anderem das Frühgeburts- und Abortrisiko, das viele Schwangere beschäftigt. Das Ergebnis:

„Reiten während der Schwangerschaft hatte keinen Einfluss auf die Abortrate, auf die Dauer der Schwangerschaft oder das kindliche Outcome, weder Dressur- oder Springreiten noch eine reiterliche Aktivität von 20 Stunden und mehr pro Woche. Als wichtigste mit Frühgeburtlichkeit assoziierte Faktoren wurden ein niedriger BMI, Stressbelastung in der Schwangerschaft, hoher Blutdruck und andere Erkrankungen der Mutter und Schwangerschaftskomplikationen gefunden. […] Bei einer intakten Schwangerschaft und einer gesunden, belastungsfähigen Reiterin hat das Reiten keinen negativen Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft, der Entbindung und auf das Frühgeburtsrisiko. Eine Erhöhung der Abortgefahr durch das Reiten in den ersten Schwangerschaftsmonaten kann nicht festgestellt werden.“

Reiten während der Schwangerschaft hat keinen Einfluss auf die Abortrate

Trotz Babybauch bin ich bis in den 9. Monat hinein geritten

Mit diesem Wissen im Hinterkopf bin ich trotz Babybauch bis in den 9. Monat hinein geritten. Ich war mir dem Risiko sehr wohl bewusst. Aber ich wusste auch, dass es soooo viele andere Dinge gibt, die mindestens genauso gefährlich sind.

Ich zum Beispiel hatte ganz am Anfang der Schwangerschaft, in der 6./7. Woche, eine akute Blinddarmentzündung und musste operiert werden. Und weil sich die Ärzte nicht sicher waren, ob es wirklich der Blinddarm ist, der mir Probleme bereitet, gab es vorab noch ein MRT.

Immer wieder wurden mir Dokumente vorgehalten, die mir mitteilten, wie groß das Risiko für das ungeborene Kind in meinem Bauch ist und dass ich mir bewusst sei, welches Risiko Untersuchungen und Medikamente hätten. Und alle Dokumente musste ich unterschreiben – bei einem entzündeten Blinddarm hat man leider nicht viele Alternativen.

Am Ende hat das Baby die Medikamente, das MRT und die Operation überstanden.

Auch Radfahren in einer Großstadt wie Hamburg ist nicht ohne. Und Auffahrunfälle im Auto passieren ebenfalls immer wieder, ohne dass man selbst Schuld hat.

Die Operation hat mir viel, viel mehr Sorgen bereitet, als es das Reiten jemals tun könnte. Es war für mich ein nicht greifbares Risiko. Beim Reiten jedoch weiß ich, was mich erwartet. Dafür reite ich einfach lange genug. Ich vertraue auf meine reiterlichen Fähigkeiten, die auch mit dickem Bauch nicht ganz verschwunden sind, und ich vertraue meinem Pferd.

Vielleicht gerade deswegen bin ich auch direkt nach der OP wieder auf den Pferderücken geklettert. Und ich habe zu keinem Zeitpunkt ein doofes Gefühl gehabt. Bis zum sechsten Monat bin ich sogar noch alleine oder mit anderen zusammen ausgeritten und galoppiert.

Das Training den neuen Umständen anpassen

Erst als die ersten Kindsbewegungen zu spüren waren, habe ich auf das Ausreiten alleine verzichtet.

Und je größer der Bauch wurde, umso anstrengender wurde das Reiten. Man hat einfach nicht mehr die Puste, die man ohne Bauchzwerg hat. Das Blutvolumen hat sich erhöht und der Körper hat ziemlich viel zu tun. Deswegen gab es nur noch ruhigere Ausritte mit viel Schritt und Trab und Tölt.

Meinen letzten Ausritt habe ich in der 29. Schwangerschaftswoche, also im achten Monat, gemacht. Es war ein Abschiedsritt vom alten Stall und mit dem Umzug in den neuen Stall war mir klar, dass ich jetzt nicht mehr ausreiten werde, weil ich das Gelände nicht kenne.

Doch auch danach bin ich noch geritten, meist aber nur noch an ein, zwei Tagen die Woche auf dem Platz und das meistens ohne Sattel.

Darf ich in der Schwangerschaft reiten oder schade ich damit meinem Kind? Und worauf muss ich achten?
Darf ich in der Schwangerschaft reiten? Eine Frage, die sich viele werdende Mamas mit Pferd stellen.

Die anderen Tage stand Muskelaufbau durch Bodenarbeit an. Ich kam nämlich einfach nicht mehr so gut vom Pferderücken runter. Denn auch wenn viele denken, dass das Aufsitzen schwierig ist – nee, ich fand das Absteigen wesentlich komplizierter.

Zum Aufsitzen benutze ich eine Aufsteighilfe – dies übrigens auch ohne Schwangerschaft, weil es sehr viel rückenschonender für das Pferd ist. So brauchte ich einfach nur das Bein über den Pferderücken legen und mich draufsetzen. Beim Absteigen dagegen musste ich das Bein über den Pferdehals schwingen und runterrutschen. Anders ging es nicht, da ist der Bauch im Weg war (wenn du eine andere Absteiglösung kennst, dann freu ich mich auf deinen Kommentar am Ende des Beitrags).

Als der Bauch dick war, bin ich die meiste Zeit nur noch Schritt geritten. Aber ich saß nicht einfach nur drauf und ließ das Pony vor sich hinlaufen, sondern ich ritt viele Seitengänge wie Schulterherein oder Kruppeherein, nutze Tempounterschiede, wechselte zwischen Aufrichtung und Dehnung und ritt viele Biegungen.

An manchen Tagen gingen auch Trab und Tölt. Hier muss ich jedoch sagen, dass ich durch den dicken Bauch ein wenig Probleme mit dem Gleichgewicht hatte und es mir am Ende nicht mehr so leicht fiel, diese Bewegungen auszubalancieren. Denn: Durch deinen größer werdenden Bauch verschiebt sich auch dein Schwerpunkt und es wird immer schwerer, im Gleichgewicht zu sitzen.

Ich habe mir bei all dem aber keinen Stress gemacht, ich habe immer individuell geschaut, wie es mir ging. Es gab zum Beispiel Tage, da fühlte ich mich richtig fit, da waren Trab und Tölt kein Problem (wobei der Tölt eigentlich schon ein Problem war, weil mir am Ende meine Bauchmuskeln fehlten und versuch mal ohne Bauchmuskeln zu tölten…). Dann gab es Tage, da fühlte ich mich nur ein bisschen fit und ritt nur Schritt.

Und dann gab es Tage, da bin ich gar nicht erst aufs Pferd gestiegen, sondern habe das Pony vom Boden aus beschäftigt.

Kleiner Tipp: Wenn du bislang noch nicht so viel Bodenarbeitserfahrung sammeln konntest, ist die Schwangerschaft wunderbar dafür geeignet! Denn auch mit kleinem Kind wird man sein Pferd mehr vom Boden aus beschäftigen, als dass man es reitet. Es sei denn, man kann sein Kind problemlos längere Zeit in fremde (oder Papas) Hände geben… Vielleicht können dir meine beiden Onlinekurse Grundlagen der Bodenarbeit und Mehr Balance mit kreativer Bodenarbeit dabei helfen:

Die Bewegung des Pferdes tut gut und löst Verspannungen

Dass ich die ganze Schwangerschaft über geritten bin, habe ich immer wieder bei den Untersuchungen kommuniziert. Niemanden hat es gestört. Im Gegenteil: Weil ich Probleme mit einer ISG-Blockade hatte, bin ich regelmäßig zur Physiotherapie gegangen. Meine Physiotherapeutin hat mich jedes Mal darin bestärkt, weiter zu reiten, weil die Bewegung des Pferdes mir und meinem Rücken gut tut und muskuläre Verspannungen lösen kann.

Auch mein Pferd hatte Spaß mit mir als Schwangere auf seinem Rücken. (Kleiner Hinweis: Ich habe vor der Schwangerschaft gut 50 kg gewogen und im Laufe der Schwangerschaft 13 kg zugenommen. Damit hatte ich also trotz Dickbauch ein immer noch akzeptables Gewicht, mit dem ich mich auf meinen Isländer setzen konnte!) Er hat immer schon neugierig mitgearbeitet und war neue Aufgaben, die seinen Kopf fordern, offen und aufgeschlossen. Er wusste genau, dass ich schwanger war – Pferde wissen das einfach – und er ist stets sehr vorsichtig und aufmerksam mit mir gewesen und hat mir ein gutes Gefühl gegeben.

Wie wirkt sich das Reiten auf die Geburt aus?

Wie sich das Reiten auf die Geburt auswirkt, kann ich dir nicht sagen. Man sagt ja, dass Reiterinnen eine sehr gute Beckenbodenmuskulatur haben, was angeblich die Geburt erschweren soll. Bestätigen konnte mir das bisher aber noch keine Reiterin. Und auch ich kann nicht sagen, dass der Geburtsverlauf von meiner Beckenbodenmuskulatur abhing. Ich habe schließlich keinen Vergleich. 😉

Sicher ist aber, dass das Pferd fit hält. Und da ist es ganz egal, ob man reitet oder sich auf die Bodenarbeit konzentriert. Ich bin an fünf bis sechs Tagen die Woche beim Stall gewesen und habe mich bewegt. Und Fitness wirkt sich auf jeden Fall positiv auf die Geburt aus – fester Beckenboden hin oder her. Außerdem hilft die richtige Atmung, die ich mir auch beim Reiten ganz oft zunutze mache.

Stalldienst in der Schwangerschaft

Neben dem Reiten selbst hat mich während meiner Schwangerschaft aber noch ein ganz anderes Thema beschäftigt: Stalldienst in der Schwangerschaft. Denn der muss ja trotzdem gemacht werden.

Anfangs hab ich den Stalldienst auch wie gewohnt gemacht. Doch recht schnell, etwa im vierten, fünften Monat, habe ich gemerkt, dass es nicht mehr ging. Einen Heusack zu tragen, der 16/17 Kilo wiegt, war einfach nicht mehr drin und ich habe aufgrund der ISG-Problematik nach jedem Stalldienst sehr starke Rückenschmerzen gehabt.

Also stand Teamwork an und mein Mann, der eher weniger bis gar nicht pferdeaffin ist, musste mich unterstützen und die schweren Heusäcke und Futtereimer tragen und die vollen Schubkarren schieben.

Bist du während deiner Schwangerschaft geritten? Bist du vielleicht selbst schwanger und überlegst, ob du weiterreiten sollst oder nicht? Oder stehst du auch vor dem Problem, dass der Stalldienst dir mit zunehmendem Bauchumfang zu viel wird? Erzähl es mir gern in einem Kommentar!

Zwei weitere Erfahrungsberichte zu dem Thema Reiten in der Schwangerschaft findest du übrigens bei verwandert und horsediaries.

Über das erste Jahr mit Pferd und Baby habe ich übrigens hier geschrieben!

Onlinekurs Grundlagen der Bodenarbeit
Onlinekurs Grundlagen der Bodenarbeit

Hat dir dieser Beitrag gefallen?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 9

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lass uns diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

18 Kommentare zu „Reiten in der Schwangerschaft – geht das überhaupt?“

  1. Hallo,
    ich bin jetzt in der 14. SSW und reite nach wie vor noch ganz normal. Ich reite seit ich ein kleiner Stöpsel 🙂 war (mit 3 Jahren). Ich bin schon immer (fast) nur im Gelände geritten, und so ist es auch jetzt. Den Trab passe ich immer meiner Befindlichkeit an, Schritt und Gallopp sind kein Problem. Natürlich reite ich auch weiterhin ohne Sattel. Das kommt mir sowieso angenehmer vor als mit…
    Zur Sicherheit gehe ich jetzt nicht mehr alleine ins Gelände, da kommt dann eine liebe Freundin als RB mit. Oder einer meiner Brüder Fahrt mit dem Fahrrad neben her -das klappt super.
    Ich werde so lange Weiterreiten bis mir mein Bauchgefühl was anderes sagt 😉
    Meiner Frauenärztin habe ich (noch) nichts gesagt. Ich würde mir da sowieso nicht reinreden oder ein schlechtes Gewissen machen lassen. Im Moment verläuft meine SS normal ohne Risiko. Sobald was anderes Diagnostiziert werden sollte werde ich dann natürlich auf Bodenarbeit oder so umsteigen.
    Die Stallarbeit mache ich nach wie vor auch noch alleine von 4 Pferden, wobei ich mir schon ein Backup zurecht gelegt habe, wenn es einmal nicht mehr gehen sollte. Mein Mann unterstützt mich da kompromisslos – obwohl er nie was mit Pferden am Hut hatte. Oder mein Vater oder Bruder übernehmen dann schwerere Tätigkeiten, da sie sowieso auf dem Hof sind und ihre anderen Tiere versorgen (Kühe, Schweine,…).
    Ich bin Mal gespannt wie es im Verlauf der SS dann so ist und ob mir das reiten immer noch so viel Freude bereitet, und auch wie es dann im/nach oder ums Wochenbett herum weitergeht. Das lasse ich Mal ganz entspannt auf mich zukommen..;)
    VLG und danke für eure tollen Beiträge

  2. Hallo hallo,

    ich bin derzeit in der 30. SSW und habe eigentlich das, was für viele eine Traumschwangerschaft ist 😉
    Jedoch bemerkte ich ziemlich früh dass ich schwanger bin und hatte heftige Unterleibsschmerzen. Und reiten im Unterricht, wissentlich schwanger, ist auch so eine Versicherungssache. Zudem konnte ich von heute auf morgen nicht mehr diese benötigte sportliche Leistung von meinem Körper verlangen, somit hieß es ab der 5. SSW: „Bye bye geliebter Reitunterricht!“
    Jedoch bin ich ja selbst auch Pferdebesitzerin von einem Jungspund. Heuer war eigentlich Einreiten geplant, was tun? Alle im Umfeld kennen meine Stute als unberechenbare, sture Furie. Es stellte sich raus dass eine jahrelang unerkannte Zyste schuld an dem Verhalten war. Also gab es vorerst nur ausgedehnte Spaziergänge, bis das Pferd gesund war. Ab da war sie wie ausgewechselt. Da sie aber vorher am Boden schon gut ausgebildet war, saß ich halt einfach plötzlich ohne Sattel oben. Mein Mann, überhaupt kein Fan von Pferden, besonders nicht von diesem Biest, war nicht ganz so begeistert und schlug vor dass ich mir Hilfe hole. Da aber zu dem Zeitpunkt noch kein Bauch vorhanden war auf den ich fallen hätte können, wurde es geduldet. Das Einreiten ließ ich langsam angehen. 1-2x pro Woche 20-30 Minuten im Schritt auf dem Platz: mehr hätte auch mein Kreislauf nicht mitgemacht. Frau Pferd passte immer wunderbar auf mich auf, war der reinste Engel. Irgendwann begannen wir auch kurze Trabsequenzen. So arbeiten wir bis heute noch auf dem Platz: 30-60 Minuten im Schritt und Trab. Wobei mein kleiner Mitbewohner oft Trab nicht lustig findet und mir dann gerne Tritte als Rache beschert. Auch die Muskulatur ist nicht mehr so fest wie früher, das merke ich deutlich. Galopp ist mir zu gefährlich. Gelände auch, da das Pferd gerne mal stolpert. Dafür habe ich eine tolle Reitbeteiligung die mir bei der Ausbildung hilft. Ich bin richtig froh noch reiten zu können, auch wenn es im Vergleich richtig minimalistisch ist. Aber im Großen und Ganzen bin ich dadurch (und durch die Spaziergänge) noch relativ fit. Nachdem ich mich selbst so maßregelte und ausnahmsweise mal keine Gefahr einging, war auch mein Mann dann relativ schnell mit dem bisschen Reiterei einverstanden. Nur zum fertig einfahren hole ich mir Hilfe (Frau Kaltblut findet die neue Kutsche blöd…). Mein Arzt meinte dazu nur: „Tun Sie was sie wollen, fallen sie nur nicht runter.“ Die Hebamme findet es gut für das Körpergefühl. Der Rest meiner Familie findet es zu riskant und unverantwortlich. So hat jeder seine Meinung dazu, es ist aber toll zu lesen dass ich nicht die einzige Reiterin bin 🙂 Ich jedenfalls freue mich, mit meiner RB, auf den ersten Sattel für mein Pferdchen, mal sehen wie lange ich Heuer noch Freude dran haben werde. Dann fällt auch das Aufsteigen wieder leichter. Und ich werde weiter auf meinen Körper hören, wie weit ich gehen kann. Zwickts bei zu viel Trab: ok, dann absteigen.
    Stallarbeit wurde mir dafür von Anfang an verboten, da ich nie Toxoplasmose hatte… Da fehlt einem schon ein bisschen was…

    Liebe Grüße

    Cati

    1. Hallo Catrin, mein Name ist Clara Dittrich
      und komme aus Dresden. Ich reite jetzt vielleicht schon seit 15-16 Jahren. Ich bin jetzt 19 Jahre alt. Und Reiten ist meine Leidenschaft.

  3. Hallo zusammen,
    ich bin in der 19. SSW und hatte bisher immer ein gutes Gefühl beim Reiten. Nehme auch weiterhin Reitstunden, aber ich achte schon darauf, vorher genug zu essen und zu trinken. Mein Pferd ist eher spritzig, bisher war aber alles in Ordnung. Mittlerweile gehe ich viel Schritt und trabe nur, wenn es mir gut genug geht. Galopp auch nur, wenn der Trab gut klappt.
    Ausreiten gehe ich noch, auch alleine. Draußen haben wir aber nur wenige Strecken, die man mal schneller gehen kann.
    Meine Ärztin hat mir das Reiten grundsätzlich wegen des Sturzrisikos und der Erschütterungen verboten, weiß aber, dass ich reite. Sie selber saß auch bis zur 39 SSW im Sattel und sagte, man müsse auf sein Gefühl hören. Das mache ich auch, damit fährt man wohl ganz gut, denke ich.

  4. Huhu 🙂
    .Ich frage mich seit einigen Tagen ob ich weiter reiten soll. Ich bin in der 13. SSW. Neben den bekannten Beschwerden geht es mir ansonsten gut. Ich fühle mich fähig zu reiten. Denn eigentlich war ich an meiner Springkarriere dran als es plötzlich hieß „du bist schwanger“.

    Springen lasse ich weg, ich nehme nur noch Cavalettis. Dressur reite ich so gut es meine Verfassung mit macht. In der Halle oder auf dem Platz fühle ich mich gut. Allerdings gehe ich nicht mehr ausreiten. Meine Stute ist leider ein Luder. Draussen ist sie nicht berechenbar (ja, kein Pferd ist das… ).

    An den Tagen wo es körperlich nicht passt mache ich Bodenarbeit oder wir gehen spazieren.

    Meine Ärztin meinte aufgrund des Sturzrisikos soll ich nicht reiten. Ich habe auch paar Wochen aufgehört. Dann hatte ich einen Autounfall und es ist (zum Glück) nichts passiert. Und da hab ich mir gedacht: dann reite weiter.

    Ist für mein Pony auch besser. Sie wird bald 9 und ich will keine „Trainingslücken“ die ich hätte vermeiden können.

    Am Stall wissen es die Leute noch nicht. Bin gespannt welche Reaktionen kommen.

    Meine Mutter ist jedenfalls schon ausgerastet….

    🙂

    1. Huhu!
      Puh, ein Autounfall ist das letzte, was man während der Schwangerschaft (und auch sonst im Leben 😉 ) braucht. Wie gut, dass alles gut gegangen ist.
      Ich hatte ganz am Anfang meiner Schwangerschaft eine Blinddarm-OP und ich habe mir auch immer wieder gesagt, dass es so viele Dinge gibt, die passieren können. Deswegen bin ich ebenfalls weiter geritten. Irgendwann aber nur noch auf dem Platz und nicht mehr im Gelände. Ich denke, da muss man ganz auf sein Bauchgefühl hören, fühlt man sich sicher auf seinem Pferd, ist es ok.
      Ich wünsche dir alles Gute für die weitere Schwangerschaft.
      Viele Grüße
      Karo

  5. Hallo, danke für den super Beitrag!
    Ich stimme da vollkommen zu. Ich würde es GENAU SO machen, leider habe ich mich aufgrund meiner Situation dagegen entschieden. Ich habe vor 2 Jahren einen fast 4- jährigen Araber gekauft und bilde ihn selbst aus. Es ist ein Pferd gewesen, welches sehr schreckhaft und schwierig war. Mittlerweile ist er fast 6 Jahre alt und es hat sich schon sehr vieles getan. Letztes Jahr machte mein Rücken sehr viele Probleme (Bandscheibenvorfall L5/ S1) und ich wurde schließlich im September operiert. Nach der OP sollte man sich 4 Monate Zeit lassen, bevor man wieder reitet (und überhaupt sämtliche Sportarten ausführt)….Bevor diese vorüber waren, wurde ich schwanger 🙂 nun ist die OP schon ein halbes Jahr her und mein Wallach wurde seeeeehr lange nicht mehr geritten (ich habe zwischendrin mal so draufgesessen, klar). Wegen der Angst vor einem Sturz auf meinen Rücken während der Schwangerschaft, des generellen Risikos mit Jungpferd und dem etwas „aus-der-Übung-sein“ von uns beiden, habe ich mich gegen das Reiten entschieden. Was man ansonsten so alles machen kann, muss ich ja nicht extra sagen, auf jeden Fall haben wir viel Spass und mein Wüstenprinz arbeitet fleissig. Liebe Grüsse an alle Mamas!

  6. Hallo und vielen Dank für den Beitrag zu diesem Thema. Von einer Bekannten weiß ich, dass sie während der Schwangerschaft nicht mehr die Möglichkeit hatte zu reiten. Da sie sehr früh nach ihrem ersten Kind auch schon das zweite bekommen hat, hat sie eine lange zeit Lang also nicht reiten können und musste sogar ihr Pferd am Ende verkaufen.

  7. Hallo zusammen!
    Hab mich gerade so gefreut diesen tollen Beitrag und auch die dazugehörigen Kommentare gefunden zu haben. Hab zwar kein eigenes Pferd, aber eine RB auf einem Isi Wallach für 2x die Woche. Ich bin in der 16. SSW und war total hin- und hergerissen wegen dem Reiten. Vor allem mein Umfeld hat sich Sorgen gemacht, mein Bauchgefühl ist jedoch nach wie vor ein gutes. Ich habe weder eine Riskoschwangerschaft noch irgendwelche Beschwerden, also werde ich auch weiterhin meine entspannten Waldausritte machen. Und dazu habt ihr mich einfach nochmal bestärkt! Vielen Dank dafür!
    Liebe Grüsse,
    Andrea

    1. Liebe Andrea,
      es freut mich sehr, dass dir der Beitrag und die Leserkommentare Mut machen und dich bestärken konnten! Na klar, es besteht immer ein Risiko und es kann immer etwas passieren. Aber das kann es auch beim Rad- und Autofahren. Oder man fällt die Treppe runter weil man nicht aufpasst, oder, oder, oder. Und wenn man nicht grad ein Anfänger ist, sondern fest im Sattel sitzt, ist das Risiko nicht mehr ganz so hoch. Ich bin wirklich lange geritten, bis zur 36. oder 37. SSW – aber ohne Sattel, weil ich mit Sattel nicht aufs Pferd gekommen bin. 🙂 Aufgehört habe ich, als der Bauchzwerg ins Becken gerutscht ist und meine Symphyse zu schmerzen begann. Eine Bekannte saß zwei Tage vor der Geburt noch auf ihrem Pferd. 🙂
      Ich wünsche dir für deine Schwangerschaft alles Gute!
      Viele Grüße
      Karo

  8. Hallo zusammen, Seit ich schwanger bin bekomme ich nur noch zu hören, was ich alles nicht mehr tun kann. Bis hin zu der Aussage, dass ich nun mein Pferd verkaufen müsse. Ich war von der Vorstellung total geschockt, das käme für mich nie in Frage. An allen Ecken bekomme ich zu hören, was alles gefährlich ist während der Schwangerschaft und worauf man verzichten muss. Da machen Artikel wie dieser und positive Kommentare dazu einfach nur Mut. Vielen Dank dafür.

    1. Liebe Marlene,
      ich freue mich, dass ich dich etwas aufmuntern konnte.
      Ich denke, man muss auf sich und sein Bauchgefühl hören und wenn du dich gut dabei fühlst und deinem Pferd vertraust, dann reite weiter. Na klar ist das Risiko da. Aber das Risiko hast du auch beim Auto- und Fahrradfahren. Und dann gibt es noch so viele andere Risikofaktoren, die man gar nicht auf dem Zettel hat.
      Ich wünsche dir für deine Schwangerschaft alles Gute!

  9. Toller Artikel 🙂
    Bin aktuell in der 27. Ssw und reite nur noch eher selten. Liegt auch daran, dass meine Stute dieses Jahr ihre erste Distanzsaison hinter sich hat, und ich ihr meine restliche Schwangerschaft jetzt als Regenerationszeit gebe. Habe sie bis zur 24/25 Ssw noch selber trainiert, gestartet bin ich mit ihr nicht mehr. Es ist schon ein komisches Gefühl, aber ich gönn ihr die Zeit. Wir wollen Ende Dezember/Anfang Januar wieder das Training aufnehmen 🙂 damit wir im Frühling fit in die Saison starten können.
    Ein paar gemütliche Schrittausritte sind auf jeden Fall noch drinnen 🙂

    Wünsche allen alles Gute 🙂

  10. Wirklich ein sehr interessanter Beitrag. Spontan würden viele Leute sofort sagen, dass das eher verantwortungslos ist. Aber damit macht man es sich ein wenig einfach. Da steckt schon mehr Tiefe dahinter, was du in dem Beitrag ja auch bewiesen hast.

    Der Stalldienst ist ab einem bestimmten Punkt auch sicherlich einfach nicht mehr zu machen. Da hast du dich in meinen Augen völlig richtig verhalten. Sehr schön zu sehen, dass dich dein Mann dafür so tatkräftig unterstützt hat!

    Liebe Grüße,
    Stephanie K.

  11. Ich hatte glücklicherweise eine sehr unkomplizierte Schwangerschaft, und bin bis zur 28. Woche geritten. Von einem Tag auf den anderen hatte ich dann das Gefühl dass es reicht. Die restliche Schwangerschaft hab ich longiert und Bodenarbeit gemacht, und war das letzte Mal 3 Tage vor der Geburt im Stall.
    Meine Geburt war ein großes Geschenk, nach knappen 4 Stunden war das Baby da. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl zu wissen was ich tun muss, und die Kontrolle über den Beckenboden, sowie meine Kraft schiebe ich ganz klar aufs Reiten 🙂 Meine betreuende Hebamme, selbst Reiterin, hat mir dann noch erzählt dass sie bei Reiterinnen sehr oft tolle und entspannte Geburten erlebt.
    Melde dich gerne per Mail wenn du noch Fragen hast 🙂
    Absonsten alles Gute!

  12. Ich bin recht jung schwanger geworden beim ersten Kind und für mich war ganz selbstverständlich, dass ich alles weitermache, was sich gut anfühlt. Vor 16 Jahren gab es auch noch nicht so eine Schwemme an Ratgebern mit unterschiedlichen Theorien 😉

    Für mein Sicherheitsgefühl habe ich nur folgendes verändert oder beachtet:
    – ich bin nur noch auf meinem eigenen Pferd geritten, was ich in und auswendig kannte und auf das ich mich absolut verlassen konnte.

    – ich bin nicht mehr ins Gelände gegangen und nicht mehr gesprungen, das waren Situationen, wo mein Pferd gern mal aufgedreht hat.

    – Aufsteigen mit Aufstiegshilfe (zur Not bin ich auf dem Mäuerchen des Misthaufens balanciert. ?)

    – traben war ab dem 7′ Monat unangenehm, es zog im Bauch. Ab dann wurde der weggelassen.

    – nach der Geburt schonend anfangen und Rückbildung ernst nehmen für den Beckenboden

    So war das alles sehr entspannt und problemlos.. sportliche Frauen benötigen im Durchschnittchnitt weniger Schmerzmittel und haben leichtere Geburten. (Ich bin da wohl leider ne Ausnahme ?) Aber ich war zumindest immer recht fit nach der Geburt.

    Alles Gute!?

  13. Hallo. In meiner ersten Schwangerschaft bin ich bis zur 32. Woche geritten, dann hab ich meinem Mann nachgegeben und aufgehört. Allerdings wäre ich eh nurnoch eine Woche geritten. Dann wollten wir in den Urlaub und danach wäre ich von alleine nicht mehr aufgestiegen. Bin von Anfang an nurnoch meine beiden geritten, nicht mehr alleine, kein springen, keine Turniere.
    Mit den Stallarbeiten war es anders. Am Anfang der Schwangerschaft war es mir wirklich eher unangenehm. Ich habe mir zwischenzeitlich sogar das Pferd satteln lassen müssen. Zum Schluss habe ich die Stallarbeit, auch schwerere Karren schieben, regelrecht gebraucht. Ich hab sogar freiwillig Sand für den Platz mit geschaufelt und gefahren. Weide bauen und sowas hab ich immer gemacht. Bis zur ersten Wehe.
    Die Schwangerschaft und Geburt war unproblematisch. Einen Vergleich habe ich nicht.
    Mein Arzt war natürlich gegen das reiten. Hab es ihm im nachhinein gesagt. Begeisterung ist anders, war mir aber egal.
    Jetzt bin ich mit dem zweiten Kind schwanger, bin in der 10.SSW. Und es ist anders. Zum einen gibt es meine Stute nicht mehr und mein Wallach ist vorerst nicht reitbar. Allerdings habe ich seit 1,5 Jahren zwei wundervolle Stuten, die ich alleine reiten darf. Und das mach ich auch. Auch auf Turnier und auch springen. Wie lange ich diesmal reite? Ich weiß es nicht. Solange es mir gut tut, solange es dem Bauchzwerg nicht schadet. Und solange ich Spaß habe und ich aufs Pferd komme. Und wieder runter ?

    1. Hallo allerseits,
      Ich bin gerade das erste Mal wieder geritten seit ich weiß, dass ich schwanger bin. Es war nur eine halbe Stunde und die meiste Zeit davon war Schritt. Bin aber auch getrabt und zwei Runden pro Seite galoppiert. Ich habe das auch nur gemacht, weil ich das Pferd kenne und mein Bauch in der 16.ssw noch nicht so groß ist. Meine Ärztin sagte, ich solle halt langsam machen, hat es mir aber nicht grundsätzlich verboten.
      Ich muss sagen, danach habe ich schon gemerkt, dass es im Bauch etwas gezwickt hat. Aber ich glaube das kam eher von den seitlichen Muskeln. Das hat mich ein bisschen verunsichert und ich denke, ich werde dann erst mal nicht weiter reiten. Erst, wenn das Kleine da ist.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke mein Buch „Sensomotorisches Pferdetraining“

Über meine Art des sensomotorischen Trainings habe ich ein Buch geschrieben, das im März 2024 bei Cadmos erscheint!

 

Nach oben scrollen

Whoop! Whoop! Ich habe ein Buch geschrieben! 

Es heißt  Sensomotorisches Pferdetraining: Mit Leichtigkeit und Freude zu einem besseren Körpergefühl und ist im Cadmos Verlag erschienen!