Traditionelle Chinesische Medizin bei Pferden

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Von Lungen-, Milz- und Herztypen: Traditionelle Chinesische Medizin in der Veterinärmedizin

Traditionelle Chinesische Medizin, oder kurz: TCM. Dazu gehören unter anderem Akupunktur, Kräutertherapie sowie eine spezielle Ernährungs- und Bewegungslehre. Diese Elemente finden nicht nur in der Humanmedizin Anwendung, sondern seit vielen Jahren auch in der Veterinärmedizin bei Pferden. Doch was steckt dahinter?

Die Traditionelle Chinesische Medizin hat ihren Ursprung in China. Archäologische Funde beweisen, dass dort bereits vor rund 5.000 Jahren Akupunkturnadeln eingesetzt wurden. Ziel der TCM ist, die Energie, das Qi, ungestört auf ihren Leitbahnen, den Meridianen, durch den Körper fließen zu lassen. Kommt es zu einer Störung innerhalb der Energiebahnen, kann dies zu Krankheiten führen.

Gesundheit: energetisches Gleichgewicht

 „Die Energie ist der wichtigste Bestandteil, welcher in der TCM ins Gleichgewicht gebracht werden muss. Krankheit im Sinne des schulmedizinischen Denkens existiert in der TCM nicht. Hier wird von Gesundheit im Sinne von energetischem Gleichgewicht des Körpers ausgegangen“, erklärt Tierheilpraktikerin und Akupunkteurin Patrizia Harneit. Patrizia kommt aus Niedersachsen und ist mit ihrem Tierakupunkturzentrum in der Nähe von Lüneburg zu Hause.

„Ein Ungleichgewicht der körpereigenen Energien und des Energieflusses kann durch exogene und endogene Noxen (Noxen = Reize) ausgelöst werden. Exogene Noxen sind Einflüsse, die von außen auf den Körper einwirken, die so genannten Liu Xie, übersetzt, die sechs Übel (Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Wind, Trockenheit, Sommerhitze). Endogene Noxen sind von innen wirkende Einflüsse. Dazu gehören die sieben Emotionen Freude, Zorn, Grübeln, Sorge, Angst, Furcht und Trauer.“

12 Hauptmeridiane im Pferdekörper

Die Idee von TCM basiert darauf, dass der Pferdekörper von Energiebahnen, so genannten Meridianen, durchzogen ist, welche mit den einzelnen Organen verbunden sind. Mittlerweile konnte die Existenz der Meridiane wissenschaftlich belegt werden, obwohl Energie an sich eine unsichtbare Kraft ist.

Der Pferdekörper verfügt über zwölf Hauptmeridiane, die auf der linken und der rechten Körperseite des Pferdes verlaufen und sich nah unter der Haut befinden. Jedes der zwölf Hauptmeridiane ist mit einem Organbereich verbunden und nach diesem benannt. Außerdem werden die Meridiane unterteilt in Yin- und Yang-Meridiane.

Yin- und Yang-Meridiane

Zu den Yin-Meridianen gehören der Lungen-, Herz-, Perikard-, Milz-, Nieren- und Leber-Meridian. „Die Eigenschaften des Yin sind die Kühle, die Leere und der Schatten. Somit verlaufen die Yin-Meridiane auch auf der Schattenseite des Körpers. Also auf der Innenseite der Gliedmaßen, entlang der Bauchnaht und auf der Hals-Unterseite. Kühle bedeutet, dass das Pferd sich sehr kälteempfindlich zeigt. Mit der Leere ist ein Mangel an Energie gemeint, das Pferd zeigt sich eher träge und müde“, weiß Pferdephysiotherapeuting Christina Wollseifen. Ihr Steckenpferd ist die Traditionelle Chinesischen Medizin (hier stelle ich dir ihr Buch vor).

Zu den Yang-Meridianen gehören der Dünndarm-, Dickdarm-, Drei-Erwärmer-, Blasen-, Magen- und Gallenblasen-Meridian. Diese Meridiane verlaufen auf der Lichtseite des Körpers, also auf den Außenseiten der Gliedmaßen und über den Rücken. Das Yang steht für Fülle, Licht und Wärme. Diese Pferde haben viel Energie und leiden unter warmem Wetter.

Die TCM hat ein anderes Verständnis der Organbereiche

Kritiker der TCM bemängeln oft, dass Pferde keine Gallenblase haben und trotzdem von einem Gallenblasenmeridian gesprochen wird. Hier erklärt Christina, dass die veterinärmedizinische TCM von der humanmedizinischen TCM abgeleitet wurde. „Wir Menschen haben eine Gallenblase. Deswegen gibt es diesen Meridian auch bei Pferden. Grundsätzlich hat die TCM ein anders Verständnis von Organbereichen als die westliche Medizin. Sprechen wir zum Beispiel von einer Schwäche des Nieren-Meridians, ist damit keine gestörte Nieren-Funktion  aus westlicher Sicht gemeint. Eine Störung auf diesem Meridian ist deswegen auch nicht im Blut nachweisbar.“

Die 5 Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin

Um den Energiefluss wieder herzustellen, gibt es in der TCM fünf unterschiedliche Behandlungsmethoden, die fünf Säulen der TCM. Jede Säule stellt einen Fachbereich dar, der je nach Bedarf angewendet wird.

1. Säule: Akupunktur und Moxibustion

Die erste Säule ist die Akupunktur. Bei der Akupunktur handelt es sich um das Nadeln entsprechender Punkte, um Blockaden zu lösen und den Energiefluss wieder herzustellen. Die Akupunkturpunkte, die zur Diagnose und zur Behandlung benötigt werden, liegen auf den Meridianen, also auf den Energiebahnen.

Akupunktur ist bei vielen Problemen geeignet: bei körperlichen Beschwerden wie Atemwegserkrankungen, Muskelschmerzen, bei Magen-Darm-Problemen und sogar bei psychischen Problemen wie Aggressivität oder Ängstlichkeit.

Akupunktur wird gerne mit der Moxibustion, also mit der Wärmebehandlung, kombiniert. Durch die Moxibustion wird Wärme in den Körper gebracht. Dafür legt der Therapeut entweder Moxibustions-Kegel auf spezielle Akupunkturnadeln und zündet sie dort an, oder er nutzt eine sogenannte Moxa-Zigarre, mit der er mit einem gewissen Abstand zur Haut bzw. zum Fell, die Meridiane entlang fährt.

2. Säule: Tuina

Die zweite Säule ist die Tuina. Hierbei handelt es sich um eine manuelle Therapieform, zu der unter anderem die Akupressur gehört. Bei der Akupressur werden keine Nadeln auf die Akupunkturpunkte gesetzt, stattdessen werden die Punkte durch kleine, kreisförmige Bewegungen massiert. So können auch ganze Meridiane behandelt werden.

3. Säule: Ernährungslehre

Die Ernährungslehre stellt die dritte Säule dar. Die Traditionelle Chinesische Medizin unterscheidet fünf verschiedene Tier- bzw. Pferdetypen, die nach Eigenschaften kategorisiert werden können. Entsprechend der Typen gibt es bestimmte Nahrungsmittel, die zum Beispiel wärmende oder kühlende Wirkungen haben und somit den Energiefluss unterstützen.

4. Säule: Phytotherapie/Kräuterbehandlung

Auch die Phytotherapie, also die Gabe von Kräutern, ist Bestandteil der TCM. Hierbei werden verschiedene Kräuter gefüttert, die jeweils genau auf den Typ und die Krankheit des Pferdes abgestimmt werden. Weil Kräuter zu den wichtigen und natürlichen Bestandteilen der artgerechten Ernährung gehört, eignet sich die Phytotherapie sehr gut für Pferde und stellt einen wichtigen Bestandteil der TCM.

Lesetipp: Hier erfährst du, wie du deinem Pferd Kräuter richtig fütterst.

5. Säule: Qi Gong

Die fünfte Säule der TCM ist das Qi Gong, eine Kombination aus Bewegungs- und Atemtherapie.

Die fünf Säulen zeigen, dass die Traditionelle Chinesische Medizin Gesundheit nicht an einem Einzelaspekt festmacht, sondern ganzheitlich betrachtet.

Körper und Geist als Einheit betrachten

Gesundheit bedeutet, dass die Lebensenergie im Fluss ist und der Körper – sowohl auf der physischen als auch auf der psychischen Ebene – in seiner Ganzheit funktioniert. Und genau hier liegen für Christina auch die Vorteile der TCM im Vergleich zur klassischen Medizin:

„Der für mich wichtigste Punkt der TCM ist, dass Körper und Geist als eine Einheit betrachtet werden. Es gibt keine körperliche Erkrankung, die keine Auswirkung auf die Psyche hat und umgekehrt. Es geht nicht darum, nur Symptome zu behandeln, sondern die Ursachen für Erkrankungen und Verhaltensprobleme zu finden und zu beheben. Körper und Psyche spielen eine gleich große Rolle. Plötzlich auftretende Verhaltensänderungen können bereits ein Anzeichen dafür sein, dass eine Krankheit entsteht. Im Gegensatz zur westlichen Medizin bringt die TCM den gesamten Körper in Einklang.“

Christina Wollseifen, slaka-pferde.de

Die fünf Tiertypen der TCM

Die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin unterscheidet fünf Tiertypen, die jeweils eigene Charakteristika und Krankheitsneigungen mit sich bringen. Benannt sind sie nach den Organen Leber, Niere, Milz, Herz und Lunge.

Patrizia erklärt: „Die Organe an sich werden bei der TCM nicht zu Rate gezogen, sondern die einzelnen Funktionskreise. Sie müssen in einem gleichmäßigen Fluss miteinander stehen. Ist der Fluss gestört, wirkt sich das nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche aus. Ich möchte dies einmal am Funktionskreis Leber darstellen: Zorn kann sich durch Gereiztheit, aggressives Verhalten oder extrem dominantes Verhalten zeigen. Zorn führt zu einer Störung im Funktionskreis Leber und Gallenblase. Ebenso verhält es sich anders herum.“

Aus Sicht der TCM haben die Organe also ein viel breiteres Aufgabenspektrum, als in der westlichen Medizin, und werden unter anderem mit psychischen Eigenschaften verbunden.

So hat das Herz beispielsweise die Aufgabe, den Geist zu kontrollieren. „Ist das Herz aus Sicht der TCM geschwächt, kann es also auch den Geist des Pferdes nicht mehr richtig führen und es kommt zu den typischen Gefühlsausbrüchen. Außerdem reagieren die Organe stark auf klimatische Einflüsse. Die Funktion der Milz zum Beispiel wird durch starken Regen gestört. Ist die Milz geschwächt, kommt es zu einer Verlagerung von zum Beispiel Körperflüssigkeiten und als Folge zu angelaufenen Beinen. Die Milz hat als Öffnungspunkt die Lippen. Die Leber hat die Aufgabe, die Energie im Körper zu verteilen. Herrscht starker Wind, wird ihre Funktion geschwächt. Jeder Organbereich hat außerdem ein Sinnesorgan, in dem es sich öffnet. Im Falle der Leber ist dies das Auge. Das Herz hat, wie schon erwähnt, die Funktion den Geist zu kontrollieren. Es leidet unter Hitzeeinfluss und öffnet sich über die Zunge. Die Milz hat die Aufgabe, alles im Pferdekörper an seinem Platz zu halten. Die Lunge ist dafür verantwortlich, das Qi aus der Atemluft aufzunehmen und im Körper zu verteilen. Ihre Funktion leidet bei starker Trockenheit. In der Niere ist die grundlegende Energie gespeichert, die jedes Lebewesen bereits bei der Zeugung erhält. Außerdem werden durch die Niere Giftstoffe aus dem Körper ausgeleitet. Die Niere wacht über die Knochen und ist für die körpereigene Wärme zuständig“, weiß Christina.

Die fünf Tiertypen mit ihren jeweiligen Eigenschaften beschreibt Patrizia so:

Typ 1: der Lebertyp

Der Lebertyp ist dominant und mutig und hat nicht selten eine Führungsposition innerhalb der Herde. Dabei klärt er die Rangordnung mit ruhiger Konsequenz. Der Lebertyp ist leistungsfähig und sehr intelligent. Er möchte ernstgenommen werden. Ständige Wiederholungen, wenn er etwas bereits verstanden hat, ärgern ihn. Er hat eine starke Ausstrahlung und dominiert mit Kraft und Eleganz. Er kann schnell zornig werden. Ärgert sich der Lebertyp, baut er einen erhöhten Muskeltonus aus. Die Muskulatur des Lebertyps ist häufig stark ausgeprägt und neigt zu Verspannungen.

Typ 2: der Nierentyp

Der Nierentyp ist freundlich, eifrig,  lernwillig und menschenbezogen. Er möchte alles richtig machen und überfordert sich oft selbst. Bei Hunden würde man den Nierentyp als „Angstbeißer“ bezeichnen, denn er ist vorsichtig, ängstlich und nicht sehr dominant. Er ist ein Spätentwickler, sucht einen starken Partner, kann aber leicht unterdrückt werden. Der Nierentyp friert schnell.

Typ 3: der Milztyp

Der Milztyp ist die Ruhe selbst: gemütlich, ausgeglichen und nicht sehr leistungswillig. Sein Motto: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Bei zu hoher Beanspruchung zieht er sich in sich zurück. Hat er einmal etwas gelernt, so ist es fest gespeichert und wird nie wieder vergessen. Milztypen sind daher optimale Anfängerpferde. Der Milztyp neigt zu Fett und Wasseransammlungen und hat eher einen schwammigen Körper.

Typ 4: der Herztyp

Herztypen kommen nicht sehr oft vor. Der Herztyp ist eher ruhig aber nicht ängstlich. Er schwitzt sehr schnell und lange und erträgt keine Hitze. Herztypen sind sehr leistungsbereit, haben aber oft Stimmungsschwankungen und können von einer Sekunde auf die andere panisch/hysterisch werden. Sie werden dann zu unkontrollierbaren Pferden, die nichts mehr sehen und hören und durch nichts zu stoppen sind. Dann stellen sie für sich und die Umwelt eine Gefahr dar.

Typ 5: der Lungentyp

Der Lungentyp ist eher groß und schlaksig. Er wirkt oft schwach, hat eine dünne Haut und ist sehr sensibel (Mimose) weil er denkt, ales dreht sich nur um ihn. Deswegen reagiert der Lungentyp oft auf Dinge, die gar nichts mit ihm zu tun haben. Lungentypen neigen zu Schwäche oder Mangelzuständen. Sie besitzen einen guten Instinkt und sind offen und wissbegierig.

Die Typbestimmung hilft bei Therapie, Haltung, Fütterung und Training

Um ein Pferd einem der fünf Typen zuzuordnen, werden zum Beispiel die Charaktereigenschaften und Krankheitsneigungen betrachtet. Doch nicht jedes Pferd kann ausschließlich einem der fünf Typen zugeordnet werden, einige Pferde sind Mischtypen.

„Wenn es klar ist, was für ein Typ mein Pferd ist und das Verhalten verändert sich zum Beispiel drastisch in eine andere Richtung, dann kann ein Therapeut helfen“, erklärt Patrizia Harneit. „Bei Lebertypen kann zum Beispiel die Akupunktur sehr schön helfen, die doch sehr ausgeprägte Wut zu mildern. Letztlich ist es aber vor allem für den Besitzer interessant zu wissen, welchem Typ sein Pferd angehört, um es besser einschätzen zu können.“

Traditionelle Chinesische Medizin für Pferde

Jeder Typ hat also unterschiedliche Stärken und Schwächen und wenn der Besitzer weiß, zu welchem Typ sein Pferd gehört, kann er Training, Haltung, Fütterung und die Gesundheitsvorsorge daran anpassen. Denn je weniger man als Pferdebesitzer den Bedürfnissen aus Sicht der TCM nachkommt, desto stärker können Krankheitsneigungen und Probleme im Umgang entstehen.

„Der Lungen-Typ ist zum Beispiel sehr selbstständig und hat eine gute Übersicht. Nimmt man ihm seine Eigenständigkeit, können Hautkrankheiten oder andere Krankheiten entstehen. Herz-Typen schwanken zwischen Genie und Wahnsinn. Sie können in einem Moment konzentriert mitarbeiten und im nächsten Moment völlig kopflos werden. Diese Typen sind durch die TCM nur schwer zu regulieren. Wenn man weiß, dass man mit einem Herz-Typen arbeitet, sollte man sich dieser Eigenschaft bewusst sein und nicht versuchen, dagegen anzukämpfen. Regelmäßiges Erziehungstraining hilft jedoch, dass man in kopflosen Situationen zu seinem Pferd durchdringt“, rät Christina. „Es gibt Typen, die leiden unter häufigen Stallwechseln oder wechselnden Herdenpartnern, so zum Beispiel beim Nieren-Typ. Fährt man mit ihm häufig auf Turniere und wechselt öfter den Stall, wird sich sein ängstliches Wesen verstärken. Lungen-Typen hingegen haben keinerlei Probleme mit wechselnden Umgebungen oder Herdenmitgliedern.“

Auch durch Fütterung – beispielsweise mit Kräutern – lassen sich die jeweiligen Typen unterstützen. TCM-Therapeuten wissen um die Wirkung verschiedener Nahrungsmittel und können individuell auf das Pferd abgestimmte Empfehlungen abgeben. So wirken manche Futtermittel wärmend, andere hingegen kühlend.

Ein Pferd mit einem großen Yang-Anteil (hierzu gehören zum Beispiel der Leber- und Herz-Typ) haben von Natur aus viel Energie im Körper und somit auch viel Wärme. Hier sollte nach Möglichkeit auf pelletiertes Futter verzichtet werden, weil dieses noch mehr Hitze erzeugt.

Pferde mit einem großen Yin-Anteil wie die Lungen- und Nieren-Typen, haben eher an zu wenig Energie in sich. Hier können sich wärmende Lebensmittel und Kräuter, beispielsweise Möhren, Thymian, Fenchel, Knoblauch oder Hafer positiv auswirken.

Tipp: Zum Thema Pferdetypen der TCM gibt es hier auch eine hörenswerte Podcastfolge von Kernkompetenz Pferd!

Bei welchen Problemen und Erkrankungen kann TCM eingesetzt werden?

TCM ist primär eine Vorbeugemaßnahme, die, rechtzeitig angewendet, dabei hilft, kleine Störungen zu beheben, ehe sich eine Krankheit festsetzt. Und je eher sie eingesetzt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Außerdem kann TCM bei Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten unterstützend eingesetzt werden, indem sie den Körper stärkt und ihm hilft, mit der Krankheit besser zurechtzukommen – selbst wenn sie chronisch ist.

Patrizia empfiehlt TCM vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, des Stoffwechsels, der Haut, der Harnwege, der Augen, bei Störungen des zentralen Nervensystems (beispielsweise als Ergänzung zur Pferdeergotherapie), bei Schmerzen und Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Verhaltensstörungen und auch bei hormonellen Erkrankungen.

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„Bezogen auf Krankheiten sind der TCM jedoch Grenzen gesetzt“, sagt Christina. „Gestörtes Gewebe, beispielsweise einen Sehnenriss oder einen Knochenbruch, wird durch die TCM nicht geheilt. Sie kann jedoch den Heilungsprozess fördern und Schmerzen lindern. Die Therapie kann auch dazu eingesetzt werden, auffällige Verhaltensweisen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn man zum Beispiel ein besonders ängstliches Pferd hat, ist das ein Anzeichen dafür, dass der Energiefluss auf dem Nieren-Meridian gestört ist. Eine Behandlung durch Akupunktur und Akupressur löst dieses energetische Ungleichgewicht und unterstützt den Nieren-Typ.“

Auch als Ergänzung zur konservativen Behandlung bietet sich TCM an, beispielsweise um die Nebenwirkungen der Medikamente auf den Organismus zu neutralisieren. So können sich Schulmedizin und Traditionelle Chinesische Medizin ergänzen.

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