Neulich wurde ich gefragt, was für mich intrinzeninspiriert bedeutet. Denn häufig wird der Eindruck erweckt, dass es nur so oder so geht. Ganz oder gar nicht. Deswegen möchte ich darauf eingehen und erzählen, was für mich intrinzeninspiriert bedeutet.
Gleich vorab: Ich berichte hier von MEINER PERSÖNLICHEN Meinung und MEINER PERSÖNLICHEN Trainingsweise mit Pferden. Ich weiß, dass dies nicht jedem zusagt. Und das ist auch völlig ok. Am Ende muss schließlich jeder für sich und sein Pferd den Weg finden, der sich gut anfühlt.
Intrinzen: Was dahinter steckt und wie ich zu Intrinzen gekommen bin
Als ich mich Anfang 2018 für meinen Artikel „Intrinzentraining mit Islandpferden„, der im DIP 4/2018 erschienen ist, das erste Mal mit Intrinzen beschäftigt habe, hatte ich überhaupt keine Ahnung, was es damit auf sich hat. Der Tipp, ich solle doch mal etwas darüber schreiben, kam von Dr. Svenja Thiede, von der du auf meinem Blog bereits einige Male lesen konntest (klick hier, um zur Übersicht der Texte zu kommen).
Die Grundlage meines Zeitungsartikels waren die drei kostenlosen eBooks, die es auf intrinzen.horse zum Download gab, ein Interview mit Kathy sowie Interviews mit zwei Pferdebesitzerinnen, die ihre Pferde entsprechend „trainieren“. (Hinweis: Ich setzte das Wort trainieren in Tüddelchen, weil es im Grunde eine falsche Bezeichnung ist für das, was gemacht wird. Aber darauf komm ich später noch zu sprechen.)
Intrinzen-Philosophie wurde im Onlinekurs Project Proprius verbreitet. Außerdem gab es eine Zeit die Möglichkeit, Kurse mit Steinar in Deutschland zu besuchen.
Mir hat die Idee hinter Intrinzen gefallen: Bewegungswissenschaft und Motivationswissenschaft im Einklang übertragen aufs Pferd. Bedeutet: Pferde mithilfe spielerischer Bewegungsanreize zu motivieren und ihnen dabei zu helfen, ihre Freude an den natürlichen und physiologischen Bewegungen (wieder-)zu entdecken. Ohne Zwang und mit Selbstbestimmtheit/Autonomie in Bezug auf die Bewegungen. Beim Erlernen der Übungen geht es also nicht um Perfektion, nicht um Richtig und Falsch und vor allem geht es nicht ums Müssen. Wenn ein Pferd sagt, es mag das jetzt nicht, wird es akzeptiert – schließlich geht es um die innere Motivation.
Extrinsische Motivation vs. Intrinsische Motivation
Vielleicht noch kurz etwas zum Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation:
- Bei der extrinsischen Motivation wird ein Verhalten von außen motiviert aufgrund der Konsequenzen (positiv und negativ). Beispiel: Du bekommst Geld für deine Arbeit oder Lob und Anerkennung (positive Konsequenz) oder du hast Angst vor einer Kündigung oder Ärger vom Chef (negative Konsequenz). Beim Pferd können positive Konsequenzen das Nachlassen von Druck oder der Klick und das darauf folgende Futter sein.
- Bei der intrinsischen Motivation motiviert das Verhalten selbst. Beispiel: Du gehst joggen, weil du dich gut fühlst. Dein Pferd spielt mit dir, weil es ihm Freude macht. Pferden wird im intrinzeninspirierten Training sehr viel Entscheidungsfreiheit und Autonomie gewährt, als in den meisten anderen mir bekannten Trainingsweisen.
Zwischen intrinsischer Motivation und extrinsischer Belohnung gibt es eine Wechselbeziehung und Untersuchungen im Humanbereich haben gezeigt, dass die intrinsische Motivation durch extrinsische Anreize verloren gehen kann.
Und auch die Idee, dass die Körperhaltung und das Selbstbewusstsein bzw. die Psyche des Pferdes eng miteinander verknüpft sind, hat mich angesprochen. Na klar: Ein Pferd, das sich stark fühlt, ist immer fluchtbereiter als ein schwaches Pferd.
Hier ähnelt der Ansatz von Intrinzen auch ein Stück weit der Pferdeergotherapie: Auch wir Pferdeergotherapeuten wollen unseren vierbeinigen Klienten dabei helfen, ein besseres Gefühl für ihren Körper und ihre Extremitäten zu erlangen. Viele Pferde, die kein gutes Körpergefühl haben, sind häufig besonders schreckhaft oder in ihrer Bewegung eingeschränkt und unkoordiniert.
Auch mag ich die Ansätze, die Imke Spilker in ihrem Buch Selbstbewusste Pferde vorstellt (über das ich hier schon geschrieben habe).
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Das Thema hat mich also gefesselt und ich habe begonnen, auf Grundlage der kostenlosen eBooks entsprechend zu trainieren. Erste Übung waren die sogenannten Crunches, von denen ich dir gleich mehr erzähle.
Doch so richtig, richtig angetan war ich noch nicht. Vieles, was ich in den sozialen Medien zu dem Thema gesehen habe, gefiel mir nicht.
Im Sommer 2019 war ich dann als Zuschauer auf einem Intrinzen-Workshop mit Steinar. Und auch wenn ich nur an einem Tag dabei sein konnte, war ich schwer begeistert. Ich hatte gestresste und aufgeregte Pferde erwartet (weil ich diese häufig online gesehen habe). Aber das absolute Gegenteil war der Fall. Es war einfach beeindruckend.
Und ab da wollte auch ich „mehr“. Kurz nach dem Livekurs war ich dann auch Teil des Onlinekurses Project Proprius und habe mich im Detail mit der Idee und den Ansätzen beschäftigt und immer mehr in unser eigenes Training übertragen.
Mittlerweile (Stand 2021) gibt es das Project Proprius nicht mehr und Intrinzen hat sich ein wenig „zerschlagen“. Kathy hat ein neues Projekt, das aber auch in die Richtung geht: Pain Science and Performance Workshop. Auch hier bin ich dabei.
Eine intrinzeninspirierte Community gibt es aber nach wie vor (zum Glück). Jemand, der auch damit arbeitet, ist Nathalie. Sie teilt hier ihre Gedanken zum Start mit Intrinzen.
Crunches für Pferde /Intrinzen Core Posture Exercises
Die kostenlosen eBooks geben nur eine Idee von dem, was das Intrinzen-Konzept wirklich ausmacht. Trotzdem hab ich Blut geleckt und mit meinem Pferd begonnen, die Crunches, die sogennanten Intrinzen Core Posture Exercises zu üben.
Bei dieser Proud Posture, die sozusagen die Grundlage von Intrinzen darstellt, geht es (ganz vereinfacht gesagt) darum, dass das Pferd eine große, stolze Haltung einnimmt. Es hebt seinen Widerrist an, was einhergeht mit einem aufgewölbten Rücken.
👉 Hier schreibe ich ausführlich über die Crunches. Und hier siehst du Merlin, als er die Crunches lernt:
Lesetipp: Sonja schreibt auf Bewegungsfreude Pferd über den Unterschied von Crunches und Schulhalt.
Anschließend wird diese Proud Posture in Bewegung umgewandelt. Das bedeutet die Stabilität und die stolze Haltung der Crunches sollen in der Bewegung erhalten bleiben.
Ich muss sagen, dass die Crunches ziemlich schnell die Lieblingsübung meines Ponys geworden sind. Selbst beim Reiten cruncht mein Pony mittlerweile.
Tipp: Wenn dich die Crunches interessieren, kannst du dir das Intrinzen Core Posture in deutscher Übersetzung kaufen.* Außerdem gehe ich in meinem Onlinekurs Rückenfitte Pferde auf die Crunches und das intrinzeninspirierte Freispiel ein und zeig dir, wie du die Crunches erarbeiten kannst.
Warum nur intrinzeninspiriert?
Im Sommer 2019 habe ich Steiner bei einem Livekurs hier in Hamburg erlebt. Mir hat sehr gut gefallen, was ich dort gesehen habe.
Das Project Proprius habe ich heute (Stand März 2020) zur Hälfte durch.
Und ich habe mittlerweile viele Gespräche mit Intrinzeneers geführt.
Ich stehe voll hinter dem Ansatz, dass der Körper und die Seele des Pferdes eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig bedingen. Und ich sehe diese positive Entwicklung auch bei meinem eigenen Pferd.
Ist mein Pferd wirklich intrinsisch motiviert?
Schwierig finde ich dagegen die Idee der intrinsischen Motivation. Mit schwierig meine ich: Mir ist das Ganze einerseits nicht groß genug gedacht und andererseits zu spekulativ (und ja, ich weiß, dass sich meine Aussage widerspricht).
Intrinsische Motivation für ein Verhalten stammt aus dem Erleben des Verhaltens selbst oder der Erwartung dieses Erlebens.
Wirtschaftspsychologische Gesellschaft
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Woher weiß ich, dass mein Pferd wirklich intrinsisch motiviert ist?
Nach meiner persönlichen Auffassung müsste es hierbei nicht allein um die Bewegung gehen, sondern um ALLES, um das gesamte Miteinander zwischen Pferd und Mensch. Immerhin bestimme ICH, dass ich JETZT etwas mit meinem Pferd machen möchte, weil ICH JETZT am Stall bin und Zeit für mein Pferd habe. Vielleicht wollte mein Pferd aber schon vor drei Stunden toben (oder hat allein auf dem Paddock getobt, ohne dass ich davon etwas weiß).
Ich leite mein Pferd also auch bei Intrinzen an und fordere es dazu auf, etwas gemeinsam mit mir zu unternehmen. Ich meine das jetzt nicht bezogen darauf, dass man seinem Pferd Autonomie zugesteht und es mitentscheiden lässt, was man macht. Es geht mir einzig um den Punkt der intrinsischen Motivation.
Wenn mein Sohn mich darum bittet, dass wir eine Runde auf den Spielplatz gehen oder mit dem Laufrad fahren, stimme ich ihm zu, obwohl ich vielleicht in dem Moment lieber etwas anderes machen möchte. Und natürlich bin ich gern mit ihm zusammen und freue mich und bin happy, wenn es ihm gut geht und er Spaß hat. Aber Intrinsisch motiviert bin ich in dem Moment nicht.
Und vielleicht geht es meinem Pferd ganz genau so. Ich behaupte ganz frech, dass es grundsätzlich gern Zeit mit mir verbringt. Und ehrlich gesagt habe ich diesen Eindruck schon seit ich mein Pferd habe – unabhängig von Poolnudeln, Plufsig und Co.
Mein Pferd ist z.B. ein echter Kasperkopf und spielt unglaublich gern. Das habe ich immer schon im Training berücksichtigt. Ich habe immer sehr kleinschrittig trainiert, viel ehrlich mit ganzem Herzen gelobt und immer wieder Pausen eingebaut.
Aber würde ich es nicht darum bitten, mit mir zu kommen, wüsste es ganz sichere andere Dinge, die es stattdessen von sich aus tun würde – zum Beispiel Gras fressen auf der Wiese.
Allerdings, und das muss ich (Stand Juli 2021) nach knapp drei Jahren intrinzeninspiriert sagen: Es kommt sehr oft vor, dass mein Pferd die Heuraufe links liegen lässt und lieber mit mir spielt. Auch ohne Click und Keks – wobei er durchaus brummeln nachfragt, ob ich ihm nicht doch einen geben könnte. Hier erkenne ich durchaus eine sehr hohe Motivation. Ob sie nun allerdings durch das Spiel und die Bewegung an sich heraus entsteht oder aber aus Freude an dem externen Motivator Futter, kann ich nicht sicher sagen. (Das Futter besteht bei uns aus Heucobs zum Trockenfüttern oder Mineralfutter….)
Die Sache mit dem Futterlob…
Bei Intrinzen wird mit Futterlob gearbeitet – aber auf eine ganz andere Art als beim klassischen Clickertraining. Clickertraining ist extrinsische Motivation. Das Pferd macht etwas, weil es sich lohnt, da es einen Keks bekommt (Click + Leckerli). Das ist klassisches Lernverhalten (darüber habe ich übrigens hier auch etwas geschrieben). Bei Intrinzen geht es aber, wie bereits geschrieben, um die intrinsische Motivation. Sprich: Mithilfe des Clickers und dem damit verbundenen gezielt eingesetzten Futterlob werden keine vom Menschen geforderten Bewegungen antrainiert. Stattdessen werden die eigenen Bewegungsideen des Pferdes positiv verstärkt. Die Bewegung macht das Pferd am Ende also nicht (nur) für den Keks, sondern eher aus eigenem Antrieb heraus.
Während die Signalkontrolle beim konventionellen Training (nicht nur mit dem Clicker) eine wichtige Rolle spielt, spielt dieser Aspekt in der Intrinzen-Philosophie keine wirkliche Rolle.
Und hier kommt ein weiterer Punkt ins Spiel, der mein Training „nur“ intrinzeninspiriert sein lässt: Ich trainiere nämlich ganz klassisch R+. Das heißt ich fordere mein Pferd auf zu crunchen und habe eine entsprechend hohe Belohnungsrate. Gleiches gilt auch in der Bewegung: Ich fordere mein Pferd aktiv auf Bewegungen zu zeigen und verstärke dies mit Click und Futter.
Natürlich sind diese Bewegungen auch freie selbst gezeigte Bewegungen und nicht „geshaped“. Und durch das wiederholte Clicken weiß mein Pferd auch, was ich sehen möchte.
Aber im Vergleich zu klassischen Intrinzeneers habe ich eine viel größere Clickrate. Damit möchte ich möglichen Frust verhindern (darüber und über andere Fehler beim Clickertraining habe ich hier mit Nina Steigerwald gesprochen).
Wie sieht meine Idee vom intrinzeninspirierten Training aus?
Das ist eine gute Frage. 😉 Eine Definition gibt es nicht. Meine wichtigsten Gedanken zu Intrinzen habe ich dir bereits verraten.
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Vorab: Ich trainiere mein Pferd nicht ausschließlich R+, ich longiere beispielsweise klassisch mit Longe und Peitsche und nutze hierfür die negative Verstärkung, weil ich Druck aufbaue und nachlasse. Auch reite ich ganz klassisch mit Gerte und treibenden Hilfen.
Doch ich nutze auch die Elemente und Gedanken aus dem Project Proprius (bzw. aus dem Teil, den ich bisher durchgearbeitet habe) und kombiniere sie mit allem, was ich sonst mache, beispielsweise mit den Elementen der Ergotherapie für Pferde und dem propriozeptiven Pferdetraining (falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Der Name Project PROPRIUS kommt nicht von ungefähr 😉 ).
Mittlerweile nutze ich auch den Clicker aber fast immer – auch bei der klassischen R- Longenarbeit. In diesem Fall verstärke ich nicht die Reaktion auf die Peitsche zusätzlich mit einem Klick, sondern nutze den Clicker für selbst eingenommene Haltungen und gezeigte Bewegungen. Und bin damit ziemlich happy.
Zwischendrin zeigt Sleipi von sich aus Pantherwalk und fancy trot an der Longe. Das lobe ich oft „nur“ mit der Stimme und nur manchmal mit dem Clicker. Ich freue mich aber riesig über diese Bewegungen – Pantherwalk dehnt zum Beispiel den breiten Rückenmuskel und verbessert den Raumgriff der Vorhand und die Balancefähigkeit. Also Dinge, die es unbedingt zu unterstützen gilt!
Lange Zeit habe ich mit mir gehadert, ob ich das wirklich so machen soll. Den letzten Schubser, dass das ok ist, hat mir der Clickerkurs von Wege zum Pferd (von denen auch der Longenkurs stammt), gegeben.
Beim Mattentraining mit Plufsig crunchen wir. Wir crunchen beim auf dem Podest und beim Wippen – sowohl auf der Zweibeinwippe als auch auf der Ganzkörperwippe. Aber alles mit klassischem Clickertraining.
Außerdem nutze ich die Crunches um in die Bewegung zu starten und wir üben den Pantherwalk – oder ist es der Spanische Schritt nur aus anderer Position? Auch hier mit hoher Klickrate.
Bei all dem ist es mir aber wichtig, selbst die Kontrolle zu behalten und zu bestimmen, ob wir spielen, wie energievoll wir spielen und wo unsere jeweiligen Positionen sind (die Pferdeposition beim Spiel ist nämlich anders, als mein Pferd oft denkt, nicht direkt an mir, sondern mit einem gewissen Sicherheitsabstand).
Ich fordere mein Pferd zum Beispiel beim Stalldienst gern auf, mit mir zu „spielen“. Und ja, das tut es auch, obwohl ich keinen Clickerbeutel trage. In diesen Situationen habe ich keine Kontrolle. Ich weiß, dass das gefährlich ist. Dank des Trails habe ich die Möglichkeit, einen Sicherheitsabstand zu wahren und wir haben Bäume, um die wir herumlaufen können und die mich „schützen“. Aber auch hier lade ich ein zum Spiel und beende das Spiel. Außerdem bestimme ich den Abstand (ggf. mit Zaun zwischen uns) und die Energie. Wird es zu viel und damit tendenziell gefährlicher, gibt es Pause oder ein Ende.
Manch einer mag nun sagen, das sei falsch und schädlich usw.
Diese Meinung ist okay und ich akzeptiere sie auch. Denn wie ich oben schon geschrieben habe: Jeder muss SEINEN Weg für sich und sein Pferd finden.
Für mich gibt es nicht nur schwarz und weiß, richtig und falsch. Wenn mein Pferd vorher schon gern Zeit mit mir verbracht hat und dies nach wie vor gern tut, ist doch alles gut.
Was zählt ist am Ende die positive Entwicklung des Pferdes
Was für mich an dieser Stelle viel mehr zählt ist folgendes: Ich sehe, wie positiv sich mein Pferd entwickelt. Körperlich ist es gewachsen. Der Widerrist ist höher gekommen und es hat an Kraft gewonnen.
Die Bewegung hat sich enorm verbessert, insbesondere im Galopp. Die Aufwärtsgaloppade, die nun gezeigt werden kann, konnte lange Jahre so nicht gezeigt werden. Überhaupt: Mein Pferd einfach über den Körper in den Galopp zu bekommen, war noch nie möglich (ich habe es Stand März 2020 11 Jahre, es ist jetzt 15).
Mental hat sich auch einiges getan. Mein Pferd hat ordentlich an Selbstbewusstsein gewonnen. Sein Spitzname Sleipi-Wutz passt kaum noch. Er ist „erwachsen“ geworden.
Und was am allerschönsten ist: Noch nie so oft wurde ich von meinem Pferd blubbernd begrüßt wie in den vergangenen Monaten.
Falls du nun sagst, dass das dem widerspricht was ich oben zum Thema intrinsische Motivation geschrieben habe: Nein, das tut es nicht. Es liegt einfach daran, dass unser Training insgesamt viel mehr als früher auf den Aspekt der positiven Verstärkung ausgerichtet ist. Habe ich früher primär Zirkustricks geclickert, ist der Clickerbeutel heute mein steter Begleiter.
Es gibt kein Richtig und Falsch
Ich wiederhole mich, ich weiß. Aber meine Philosophie ist:
Es gibt für mich kein Richtig und Falsch, solange es FAIR und PRO PFERD ist.
Es geht um DICH und DEIN PFERD. IHR ALS PAAR müsst euch gemeinsam gut fühlen.
Jeder Mensch ist anders und jedes Pferd auch. Es gibt Pferde, die spielen gerne. Und Pferde, die spielen nicht so gern. Dann gibt es Menschen wie mich, die beim Tanzen unglaublich viel Platz brauchen, weil sie eigentlich mehr hüpfen als tanzen und es gibt Menschen, die ganz klassisch mit eingeübten Schrittfolgen tanzen. Und das ist auch völlig ok und gut und muss akzeptiert werden.
Deswegen greif dir ruhig überall die Sachen raus, die sich gut anfühlen und integriere sie in dein Trainingskonzept. Egal, ob du damit Regeln brichst und auf Kritiker triffst. DU kennst DEIN Pferd am besten.
Meine Philosophie macht auch meinen Unterricht und meine Workshops und Kurse aus. Und das bezieht sich auch auf die Form des Trainings: Nur weil ICH MEIN Pferd mit Clicker und Futterlob trainiere, spielt dies in meinem Unterricht KEINE ROLLE. Hier nutzen wir DEIN Trainingssystem. Bei Interesse an einer Trainingseinheit oder einem Kurs schreib mir gern eine E-Mail. Auch in meinem Onlinekurs Rückenfitte Pferde spielen das intrinzeninspirierte Freispiel und die Crunches eine Rolle.
Mit dem Onlinekurs „Rückenfitte Pferde“ bekommst du ein grundlegendes Verständnis für gesunderhaltendes Pferdetraining sowie Einblicke in Anatomie und Biomechanik und du erfährst, wie du dein Pferd rückenfit trainieren kannst und worauf es dabei wirklich ankommt.
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